Evergreens Federer und Nadal glänzen in London

Roger Federer meldete sich gegen Novak Djokovic eindrucksvoll zurück.
Die beiden Routiniers sind die Stars bei der großen Abschluss-Show.

Es ist die größte Tennis-Show der Welt: Nirgendwo werden Spieler mittels Beschallung und Rauch so effektvoll in den Mittelpunkt gestellt wie beim ATP-Finale, das seit 2009 in London über die Tennisbühne geht. Entertainment pur. Und die Sieger sind auch fast immer dieselben: Seit 2003 gewann Roger Federer sechs, Novak Djokovic vier Mal. Unterbrochen wurde die Dominanz der besten Hallenspieler nur durch den Argentinier David Nalbandian (2005) und den Russen Nikolai Dawidenko (2009).

Der Sieger im zweiten Gruppenspiel war weniger zu erwarten: Federer besiegte Djokovic 7:5, 6:2 und stellte im direkten Vergleich auf 22:21. Für den Serben war es die erste Niederlage nach 23 Siegen in Folge und 39 Erfolgen in der Halle. Und das erste schlechte Spiel seit Ewigkeiten: "Ich habe mich selbst geschlagen", sagte die Nummer eins, die am Donnerstag auf den Tschechen Tomas Berdych trifft (21 Uhr MEZ). Der bereits fix für das Semifinale qualifizierte Federer trifft auf den Japaner Kei Nishikori (15 Uhr, beide Spiele live in ORF Sport+).

Andy Murray vergab die Chance, das Jahr vorzeitig als Nummer zwei zu beenden: Der Lokalmatador unterlag im (kurzfristig vorverlegten) Topspiel der anderen Gruppe gegen Rafael Nadal mit 4:6, 1:6, liegt aber noch klar vor Federer. In dieser Topform darf sich der Spanier Hoffnungen auf seinen ersten Titel beim Abschlussturnier machen. 2010 und 2013 war er im Finale gescheitert, nun steht er schon einmal im Semifinale.

Der Schweizer Stan Wawrinka drehte in seinem Gruppenspiel gegen den Spanier David Ferrer einen 2:5-Rückstand im ersten Satz noch in ein 7:5 um. Gleich nach Wiederbeginn breakte der Schweizer den Spanier neuerlich, es folgte ein weiteres Break zum 4:1. Diesen Vorteil ließ er sich nicht mehr nehmen und beendete das Match nach 1:34 Stunden. Kurios war der letzte Punkt: Wie auf der Vidiwall eingespielt, war Wawrinkas vermeintlicher Punktschlag im Out, Ferrer hatte allerdings keine Challenge mehr zur Verfügung.

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