Salzburg wieder Spitze, Rapid verliert

Salzburg wieder Spitze, Rapid verliert

Salzburg lacht wieder von der Tabellenspitze. Zumindest bis Sonntag Nachmittag. Der Meister feierte am Samstag gegen die Admira einen 5:0-Kantersieg und liegen nun einen Punkt vor der Austria, die jedoch mit einem Sieg über Ried die alte Ordnung wieder herstellen kann.

Nach einem 1:2 bei Sturm Graz hat Rapid bereits vier Punkte Rückstand auf den Platz an der Sonne. Von diesem trennt Wacker Innsbruck Welten, aber immerhin - mit einem 1:0-Sieg im Kellerderby bei Wiener Neustadt haben die Tiroler die Rote Laterne abgegeben.

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Nein, der Rapid-Busfahrer musste am Samstag nicht im grünen Leiberl auf die Ersatzbank gesetzt werden. Gerüchte hin, Gerüchte her: Die acht Ausfälle konnte Trainer Peter Schöttel verkraften.

Ein paar Stunden später durfte der Buslenker schlecht aufgelegte Fußballer heim nach Wien transportieren: Rapid unterlag bei Sturm mit 1:2. Mittendrin ein verärgerter Peter Schöttel, der sich den Großteil seines 50. Liga-Spiels als Rapid-Trainer ein bisschen anders vorgestellt hatte.

Schon der Empfang in der gut gefüllten (14.000) UPC-Arena war wenig herzlich. Nach einem Stromausfall kurz vor dem Anpfiff saßen und standen alle im Dunkeln. Ehe der Strom wiederkehrte, ging den Sturm-Fans ein Licht auf, sie spannten eine Mundl-Maske auf und daneben einen Schwarzenegger.

Der Mundl Sackbauer hätte sich mit seinen Wienern auch recht giften müssen. Sturm machte das Spiel, Weber, der wieder von Beginn an spielen durfte und sogleich Kapitän war, vergab nach 14 Minuten die erste Chance für die Hausherren. Die Grazer waren nach der Cup-Pleite gegen Innsbruck auf Wiedergutmachung aus. Immerhin ist der letzte Sieg in einem Bewerbsspiel fast sieben Wochen alt, seit dem 5:0 im Cup in Schwechat gab es keine Höhenflüge mehr. Verteidiger Vujadinovic hielt es auch nicht hinten, sein Seitfallzieher landete an der Latte, Solospitze Okotie scheiterte an Goalie Königshofer. Und so weiter und so fort.

Aufräumarbeiten

Und die Rapidler? Sie waren nur mit Aufräumarbeiten beschäftigt, um das Tor sauber zu halten. Aber auch das gelang nicht: Klem flankte ideal zur Mitte, Sukuta-Pasu sprang höher als Schrammel und hielt auch seinen Kopf hin: 1:0 nach 38 Minuten. Rapid versuchte dann bis zur Pause, nach vorne zu spielen. Ohne Erfolg.

Peter Schöttel wird seinen Spielern in der Pause einiges gesagt haben. Was hilft es, wenn Klem aus 20 Metern draufhaut und Florian Kainz den Ball unhaltbar für Königshofer abfälscht – 2:0. Und damit begann die grün-weiße Verunsicherung, Teil II. Schöttel reagierte erneut, brachte Stürmer Grozurek für Verteidiger Schimpelsberger und ließ Starkl debütieren. Gut gemacht. Derselbe bediente Burgstaller, der zum Anschlusstreffer einschoss (67.). Es begann endlich ein offener Schlagabtausch. Rapid drängte, vor allem Trimmel vergab noch eine Topchance.

Die Steirer gaben ein kräftiges Lebenszeichen von sich, Rapids Vorstellung allerdings ließ über weite Strecken nichts Gutes für den Europa-League-Auftritt in Leverkusen am Donnerstag erahnen.

Wenn die beiden torgefährlichsten Teams (je 28 Treffer nach 13 Spielen) gegeneinander spielen, deren erstes Saisonduell (4:4) noch dazu ein Torfestival gebracht hatte, sollte man sich eigentlich ein Spektakel erwarten dürfen.

Dass zu einem Spektakel aber immer zwei Teams gehören, bewies der gestrige Abend. Gut aufgelegte Salzburger kamen gegen inferiore Admiraner zu einem 5:0 – ohne an die Leistungsgrenze gehen zu müssen.

Admira-Trainer Kühbauer hatte auf die sechs Gegentore gegen die Austria reagiert. Statt Pöllhuber, der beim 4:6 vier Gegentreffer verschuldet hatte, begann Schrott in der Innenverteidigung. Dazu fehlten die Offensivkräfte Jezek und Sabitzer. Auch Salzburg-Trainer Schmidt musste die Mannschaft im Vergleich zum unnötigen 0:2 bei Rapid wegen Sperren und Verletzungen an drei Positionen verändern.

Und auch das Spiel lief anders als jenes bei Rapid: In Wien hatten die Salzburger ein Dutzend toller Chancen ausgelassen. Gestern landete nach 20 uninspirierten Minuten der erste, noch dazu eigentlich ungefährliche Torschuss im Tor der Admira: Leitgebs Roller von außerhalb des Strafraums wurde von Kapitän Windbichler unhaltbar abgefälscht (22.).

Frühe Entscheidung

Das erste Tor löste den Knoten im Salzburger Spiel. Kampl traf die Stange (25.), ein paar Sekunden später stand es 2:0. Torjäger Soriano, der bei Rapid tolle Chancen ausgelassen hatte, verwertete dieses Mal seine erste Möglichkeit (27.).

Das Spiel war früh entschieden, weil die ungewohnt passiven Admiraner nicht mehr als ein Sparringpartner für die munter kombinierenden Salzburger waren. Soriano erhöhte mit seinem elften Saisontor auf 3:0 (74.). Einen Klein-Querpass lenkte Windbichler erneut ins eigene Tor ab 4:0 (86.). Leitgeb machte den 5:0-Kantersieg mit seinem zweiten Treffer perfekt (90.).

Die letzten zehn Minuten durfte bei Salzburg auch der ehemalige Admira-Kapitän Dibon mitspielen. Er kam für Schiemer aufs Feld, der wieder einmal wegen einer Kopfverletzung ausgetauscht werden musste.

Der SV Mattersburg und Aufsteiger Wolfsberger AC haben sich 1:1 (1:0) getrennt. Bei größtenteils dichtem Nebel brachte Bürger die Hausherren in Führung (44.), den Kärntnern gelang durch Falk der Ausgleich (72.). Die Burgenländer, die stark in die Saison gestartet waren, sind mittlerweile acht Ligapartien ohne Sieg. Mattersburg ist nur Achter, der weiter punktgleiche WAC aufgrund der besseren Tordifferenz Siebenter.

Nur 2.400 Zuschauer fanden den Weg ins Pappelstadion. Die hatten von Anfang an Mühe, den Überblick zu behalten, denn dichter Nebel machte sich im Burgenland breit. Mattersburg kam mit den Bedingungen deutlich besser zurecht. Bürger (6., 17.), Röcher (11.) und Naumoski (24., 34.) vergaben die ersten Chancen der Hausherren, die Kärntner zeigten mit Kopfbällen von Jacobo (25.) und Falk (33.) verhalten auf. In der 43. Minute kam Referee Prammer die Idee, den weißen durch einen orangen Ball zu ersetzen.

Am Rande des Abbruchs

Schon Sekunden später profitierte Mattersburg-Stürmer Bürger davon, er verwertete die Flanke von Farkas per Kopf zum 1:0 (44.). Auch nach der Pause bewegte sich das Geschehen am Rande der Irregulärität, die vom Reglement vorgesehene Sicht von einem zum anderen Strafraum war wohl nicht immer gegeben. Naumoski (52.) und Seidl (67.) vergaben für die Burgenländer die Chancen auf die Entscheidung. Nach rund 70 Minuten lichtete sich die Nebeldecke. Liendl fand mit einem Lochpass Falk und dieser vollendete staubtrocken zum 1:1-Ausgleich (72.).

Im Finish hatten die Kärntner Glück, dass ein Vergehen von Polverino an Mörz im Strafraum nicht geahndet wurde (78.).

Schön war das Duell zwischen Wiener Neustadt und Wacker Innsbruck nun wirklich nicht. Aber so schaut halt ein Match zweier Teams aus, die schon nach 14 von 36 Runden mitten im Abstiegskampf stecken. Viele Fehlpässe bekamen die 1650 Zuschauer in Wiener Neustadt zu sehen, viel Gestochere im Mittelfeld, ein paar deftige Fouls und den einen oder anderen verzweifelten Schuss aus der Distanz, wie jenen von Piermayr aus 40 Metern, der zur sicheren Beute von Innsbruck-Tormann Safar wurde.

An einem nebeligen Abend war Wr. Neustadt die aktivere Mannschaft und hatte durch Fröschl, Hlinka und Offenbacher drei Torchancen in der ersten Halbzeit. Im Vergleich dazu die Innsbrucker: Null.

50 Sekunden nach der Pause die nächste Möglichkeit für die Gastgeber: Fröschl kam völlig ungedeckt zum Kopfball, dieser landete aber neben dem Tor. Doch die neu ins Spiel gebrachten Hauser und Perstaller brachten bei Innsbruck frischen Schwung – auch die Mannschaft von Neo-Trainer Roland Kirchler kam zu Strafraumszenen, wenngleich nicht zu zwingenden Chancen.

Vierter Sieg im vierten Spiel

Bis zur 75. Minute. Da brachte Abraham den Ball zur Mitte, und der 1,78 Meter kleine Roman Wallner köpfelte aus kurzer Distanz unbedrängt ein. Es war das erste Meisterschaftstor des Ex-Teamspielers seit dem 20. November 2011. Damals traf er für Salzburg gegen Rapid.

Tirol gewinnt damit auch das vierte Pflichtspiel unter Trainer Roland Kirchler und überreicht die rote Laterne für den Tabellenletzten an Wiener Neustadt.

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