Russland: Die EM als Test für die Heim-WM

Die Russen könnten im Achtelfinale Gegner von Österreich werden.

Irgendwie kommt die EURO in Frankreich für die Russen vielleicht um eine Spur zu früh. Jedenfalls fungiert sie als Testlauf für die WM 2018 im eigenen Land, auf die alles ausgerichtet ist.

In der Qualifikation für die EURO haben die Russen rechtzeitig die Handbremse gezogen und sich von Teamchef Capello getrennt. Die positive Entwicklung seit dem Trainerwechsel zu Leonid Sluzki macht Hoffnung und schließt ein gutes Turnier keineswegs aus. In guter Form und mit einem eher leichten Gegner im EM-Achtelfinale scheint das Viertelfinale möglich. Zu den großen Favoriten der EM 2016 sollte man die Sbornaja aber nicht zählen.

In der Vorrunde haben die Russen gegen die Slowakei und Wales sicherlich die Chance, die für das Weiterkommen nötigen Punkte einzufahren, während England wohl eine zu große Hausnummer darstellt. Würden die Russen und die Österreicher in ihren Gruppen jeweils den zweiten Platz belegen, dann gäbe es im Achtelfinale in Nizza ein Wiedersehen. In der Qualifikation konnten sich die Österreicher zwei Mal mit 1:0 durchsetzen.

Klare Sache

Taktisch setzt Coach Sluzki klar auf ein 4-2-3-1 mit Doppelsechs vor der Abwehr. Dabei sind die Rollen bei der Stammbesetzung klar verteilt. Routinier Denisow (St. Petersburg) spielt den defensiven Part und sichert seinen deutlich offensiver ausgerichteten und oft weit nach vorne stoßenden Nebenmann ab. Nach dem Ausfall von Dsagojew (ZSKA Moskau) könnten Golowin (ZSKA Moskau) oder Iwanow (Grosny) diese Rolle übernehmen. Als Zehner ist Kapitän Roman Schirokow gesetzt.

Die interessanteste Aktie im russischen Nationalteam ist zweifelsohne Aleksandr Golowin. Der Mittelfeldspieler von ZSKA Moskau, Jahrgang 1996, stieg beim amtierenden Meister der Premier Liga erst im Sommer von den Amateuren in die Kampfmannschaft auf und hat sich in kürzester Zeit ins Rampenlicht gespielt.

Nur einmal gelang es Russland bei sechs Turnierteilnahmen, die Vorrunde zu überstehen – 2008 war dann aber im EM-Halbfinale der spätere Europameister Spanien Endstation.

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