Vorwurf Kinderfußball: Red Bull Salzburg wehrt sich

Auf Salzburg-Trainer Peter Zeidler und seine Spieler wartet noch viel Arbeit, um wieder in die Spur zu finden.
"Unser Kader ist nicht jünger als der letztes Jahr", sagt Salzburgs Sport-Koordinator Christoph Freund.

Es gehört zu den Gesetzen des Boulevard. Spielt eine Mannschaft unter den Erwartungen, dann wird sofort der Trainer in Frage gestellt, selbst dann, wenn der erst ein paar Wochen im Amt ist. Das ist auch in Salzburg so, nachdem der Meister in den ersten drei Bundesligarunden sieglos geblieben ist und auch gegen Malmö in der Champions-League-Qualifikation ausgeschieden ist.

Die Tage des erst im Sommer installierten Trainers Peter Zeidler seien gezählt, sein Stuhl wackle, seine Position sei in der Diskussion, war zu lesen. „Das ist überhaupt kein Thema und völlig an den Haaren herbei gezogen. Wir haben vor eineinhalb Monaten mit Peter Zeidler diesen Weg begonnen, und daran hat sich nichts geändert“, sagt Salzburgs Sportkoordinator Christoph Freund am Tag vor dem Spiel am Dienstag in Ried (18.30 Uhr, live Sky Sport Austria).

Individuelle Fehler

Dass die Ergebnisse derzeit nicht zufriedenstellend sind, ist auch Freund bewusst. Die Gründe sieht der 38-Jährige in den zu vielen Gegentoren: „Es ist nicht alles so schlecht, wie es dargestellt wird. Die Mannschaft spielt phasenweise gut. Dann bekommen wir aber immer wieder aus dem Nichts Tore, die so nicht passieren dürfen. Wir kommen da sicher raus. Mit dem Team, dem Kader und dem Trainer, den wir haben.“

Mit dem Vorwurf, Kinderfußball zu spielen, der zuletzt auch von einigen Spielern geäußert wurde, kann der Salzburger nichts anfangen: „Das ist nicht korrekt, weil es nicht der Wahrheit entspricht. Da muss man nur die Fakten hernehmen. Unser Kader ist nicht jünger als der letztes Jahr. Wir haben das Pech, dass Spieler wie Soriano, Damari oder Yabo verletzt waren oder noch sind. Mit ihnen würde die Mannschaft ein anderes Bild ergeben.“

Viele Ausfälle

Der Verletzungsmisere sei es geschuldet gewesen, dass die Salzburger Mannschaft in Malmö so extrem jung war: „Unser Plan war es nicht, dass Oberlin als 17-Jähriger unser Hoffnungsträger ist, weil andere Spieler nicht zur Verfügung stehen. Er sollte bei uns mittrainieren und für den FC Liefering spielen.“

Dass Salzburg auf junge Spieler setzt, ist aber nicht neu. Als im Sommer 2012 Kevin Kampl und Sadio Mane geholt wurden, war der Slowene 21 und der Senegalese 20. „Unser Weg hat sich nicht geändert. Der Kader war schon in den letzten zwei, drei Jahren jung“, sagt Freund, der auch klarstellt: „Die Fehler haben nicht die jungen Spieler gemacht. Ein Paulo Miranda ist bald 27. Wir haben uns extrem viele Spiele von ihm angeschaut. Solche Fehler hat er nie gemacht. Jetzt hat er in drei Spielen drei gemacht. Das kann man nicht wegleugnen. Das sind Fakten. Wir haben ihn geholt, weil er ein sehr verlässlicher Spieler ist.“

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