Rassismus: Lazio-Fans sorgen für Eklat

Jonathan Tah und Wendell (re.) wurden von den Lazio-Fans beleidigt, Torschütze Keita (li.) gefeiert.
Die italienischen Anhänger hätten mit rassistischen Rufen beinahe einen Spielabbruch provoziert.

Viel hat nicht gefehlt und Schiedsrichter Jonas Eriksson hätte das Champions-League-Qualifikationsspiel zwischen Lazio Rom und Bayer Leverkusen am Dienstagabend abgebrochen. Der Grund: Fans von Lazio hatten mehrere Leverkusener Spieler mit rassistischen Lauten beleidigt.

Der Stadionsprecher musste die Anhänger dazu auffordern, sich den dunkelhäutigen Spielern der Gästemannschaft gegenüber fair zu verhalten bzw. die Beleidigungen zu unterlassen. Immer wieder waren davor Affenlaute zu vernehmen gewesen, wenn Jonathan Tah, Karim Bellarabi oder Wendell am Ball waren.

Beinahe ebenso unwürdig wie die Laute war die fadenscheinige und groteske Aussage von Lazio-Sportchef Igli Tare zu den Vorfällen: "Das waren keine rassistischen Beleidigungen. 'Buuuh' ist rassistisch, aber 'uuuh' ist, wenn man einem Gegner Angst machen oder beleidigen möchte. Aber nicht auf rassistische Art und Weise."

Den sportlichen Vergleich entschieden die Römer übrigens durch ein Tor von Keita (77.) mit 1:0 für sich und haben damit im Kampf um die Qualifikation für die Gruppenphase die etwas besseren Karten.

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