Welche Spieler das Wiener Derby entscheiden werden

Austrias Torgarant: Alexander Gorgon hat schon neun Treffer erzielt.
Das 315. Wiener Derby steigt im Prater. Der KURIER analysiert, auf wen die ewigen Rivalen setzen werden.

Im Derby gibt es keinen Favoriten. Generationen von Trainern bemühten schon den Spruch von den eigenen Gesetzen. Am Sonntag, beim 315. Wiener Derby im Happel-Stadion (16.30, ORFeins, Sky live), stimmt er wirklich.

Zu Saisonbeginn war Rapid noch dominant, demütigte die Austria in Favoriten mit einem 5:2. Mittlerweile sind die Violetten mit drei Siegen in Folge in der Tabelle vorbeigezogen. Gleich elf Punkte mehr haben sie unter Trainer Fink geholt als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr unter Baumgartner.

Doch Rapid überzeugte zuletzt beim 3:2 gegen Pilsen. Es werden also die Schlüsselspieler vor prächtiger Kulisse im Prater das Derby entscheiden. Der KURIER analysiert, auf wen die ewigen Rivalen setzen werden:

Der Kapitän

Steffen Hofmann und Robert Almer werden ihre Mannschaften aufs Feld führen.

Hofmann
Der 35-Jährige wird alles daran setzen, dass die gegen Pilsen aufgetretenen Muskelschmerzen vergessen sind. So oft wie gegen die Austria traf der Spielmacher zuletzt nur im Europacup. In seinem x-ten Frühling ist die Integrationsfigur des Vereins auch auf dem Feld wieder besonders wichtig.

Almer
Der Torhüter ist nicht nur die unumstrittene Nr. 1, sondern als Kapitän und EURO-Starter auch ein echter Führungsspieler. Mit Almer hat sich die Abwehr in den vergangenen Spielen stabilisiert, die Veilchen kassierten deutlich weniger Tore als noch zu Saisonbeginn.

Der Aufsteiger

Der eine war Reservist, der andere in Wien unbekannt. Heute sind Stefan Stangl für die Gastgeber und Larry Kayode für die Herausforderer die Derby-Hoffnungsträger.

Stangl
In der vergangenen Saison gab es an Schrammel kein Vorbeikommen, aber Trainer Barisic betonte immer wieder, wie viel Potenzial Stangl habe. Schrammel wurde sogar öfters rechts aufgestellt, um dem Steirer mehr Spielzeit geben zu können. Seit dem Kreuzbandriss der Stammkraft ist Stangl gesetzt. Der 24-Jährige überzeugt mit Dynamik, Kampfkraft, Kopfballstärke und einer soliden Technik. Bereits im Sommer gab es Interesse aus dem Ausland, mittlerweile wird das frühere Sturm-Talent von mehreren internationalen Klubs beobachtet.

Kayode
Der flinke Nigerianer schlug als Linksaußen in der Liga ein. Mittlerweile setzt ihn Fink an vorderster Front ein, weil Zulechner auf der linken Flanke besser zur Geltung kommt. Kayode, den sein schwacher linker Fuß etwas ausrechenbar macht, nutzt jeden freien Raum, um gegnerischen Abwehrreihen Kopfschmerzen zu bereiten.

Das Zentrum

Thanos Petsos und Stefan Schwab bei den Grünen, Raphael Holzhauser und Alexander Grünwald bei den Violetten – im Zentrum wird das Spielgeschehen diktiert.

Petsos/Schwab
Vorne fehlt Beric, keine Frage. Aber im Spielaufbau ging Petsos durch seine Verletzung ebenso sehr ab. Das war spätestens beim 3:2 gegen Pilsen klar. Die offensivere Rolle bekleidet Schwab, der in seinem zweiten Jahr bei Rapid nochmals zugelegt hat und beim 5:2 in Favoriten sein bisher schönstes Tor geschossen hat.

Holzhauser/Grünwald
Fink hat Vukojevic rausgestellt, Grünwald an die Seite Holzhausers zurückbeordert. Das Duo soll das Spiel gestalten, was mittlerweile gelingt, zumal Grünwald aus der Distanz mit mehr Power in die Offensive arbeiten kann. Davor soll der flinke Kehat die Räume nützen.

Der Schlüsselspieler

Florian Kainz und Alexander Gorgon garantieren stete Gefahr für des Gegners Tor.

Kainz
Im vergangenen Frühjahr noch etwas im Schatten von Schobesberger gestanden, ist der Dauerläufer aus der Steiermark seit über einem Jahr der konstanteste Offensivspieler. Mittlerweile klingt es unvorstellbar, dass Rapid die vergangene Saison noch mit Grozurek am linken Flügel begonnen hatte.

Gorgon
Er ist noch vor Kayode und Grünwald Austrias Torgarant, hat schon neun Mal getroffen, davon fünf Mal aus elf Metern. Flankenspieler Gorgon, der voraussichtlich am Dienstag zum zweiten Mal Vater wird, hat seine Verletzungssorgen abschütteln und zu seiner etwas unorthodoxen Spielweise zurückfinden können. Genau die macht ihn so unberechenbar und gefährlich.

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