Nur noch ein kleiner Schritt für Chelsea

Vor dem Triumph: Mit den alten Haudegen Drogba und Terry könnte Chelsea heute den dritten Meistertitel unter Coach Mourinho fixieren.
Die Londoner können sich am Sonntag den ersten Meistertitel nach fünf Jahren holen.

An der Stamford Bridge darf der Champagner eingekühlt werden: Mit einem Heimsieg gegen Crystal Palace kann Hausherr Chelsea am Sonntag den ersten Titel in der englischen Premier League seit fünf Jahren feiern. Für Trainer José Mourinho wäre es der dritte mit dem Verein nach 2005 und 2006.

13 Punkte beträgt Chelseas Vorsprung auf den bei einem Spiel weniger haltenden Dritten Arsenal vier Runden vor Saisonende. Der zweitplatzierte Titelverteidiger Manchester City kann den Blues bei ebenfalls 13 Zählern Rückstand nicht mehr gefährlich werden. Der Gewinn der Trophäe ist Chelsea praktisch sicher, für Mourinho ist dies in seiner zweiten Ära beim Klub eine besondere Genugtuung.

Dass die Arsenal-Anhängerschaft die Konkurrenz aus Westlondon zuletzt als "langweilig" verhöhnte, ließ den in seinem Stolz gekränkten Mourinho zum Konter ansetzen: "Ich weiß genau, was wir darstellen. Wir sind so, wie jede Mannschaft gerne wäre", sagte der Portugiese auch nach dem 3:1 gegen Leicester City am Mittwoch.

Neue Ära

Glaubt man Torhüter Petr Cech, könnte die Langeweile in Englands Oberhaus ohnedies noch länger anhalten. Der Tscheche, mit Chelsea bereits 2005, 2006 und 2010 Meister, sieht eine rosige Zukunft beim Verein. "Dieser Titel könnte der Start einer neuen Ära sein, einer neuen Generation von Spielern", meinte Cech, neben dem noch Didier Drogba und Kapitän John Terry von der Mannschaft von 2005 dabei sind.

Im Sommer wird Cech den (noch) vierfachen Champion verlassen, nachdem ihm Thibaut Courtois den Stammplatz im Gehäuse abgejagt hat. Der 22-jährige Belgier ist einer jener Spieler, die die Fans laut Cech noch länger erfreuen werden. Auch dessen Landsmann Eden Hazard – unlängst zu Englands Fußballer des Jahres gewählt – sowie die Brasilianer Oscar und Willian verkörpern das "neue" Chelsea. Im Sommer wird José Mourinho das Team noch weiter verstärken dürfen.

Mittlerweile ist ein ewiger Streit in die nächste Runde gegangen: Arsenal-Trainer Arsène Wenger hat im Verbalduell mit Mourinho dem Portugiesen fehlenden Respekt vorgeworfen. Als Reaktion auf die Langweiler-Gesänge der Arsenal-Fans gegen sein Team beim Liga-Schlager letzte Woche (0:0) hatte Mourinho geantwortet: "Langweilig ist es, elf Jahre den Titel nicht zu gewinnen."

Arsenal wartet seit 2004 vergeblich auf eine Meisterschaft. Im Vorjahr hatte Mourinho den Franzosen Wenger gar als "Spezialist für Versagen" bezeichnet. Im Herbst waren die beiden Rivalen zudem in eine Stoßerei am Spielfeldrand verwickelt. "Das Wichtigste für einen Trainer ist es, andere Trainer zu respektieren", sagte Wenger auf Mourinhos jüngste Kommentare angesprochen. "Einige Leute müssen sich diesbezüglich verbessern."

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