Zwischen Zitterpartie und einer ruhigen Kugel

Torjagd: Marc Janko ist auf Vereinssuche. Der Stürmer will bevorzugt in Europa Tore schießen.
Nicht alle Nationalteamspieler können das Wochenende genießen. Manche suchen einen Klub.

Das Team ist gespalten. Hier die Fraktion jener Spieler, die wissen, bei welchem Verein sie in der kommenden Saison im Einsatz sind. Dort die Suchenden, die hoffen, bald einen neuen Brötchengeber zu finden. Während die einen das freie Wochenende, das ihnen Teamchef Marcel Koller nach vier Tagen Teamcamp in Stegersbach genehmigte, in vollen Zügen genießen konnten, mussten sich die anderen mit möglichen Transfers gedanklich auseinander setzen. Keine Spur von einer ruhigen Kugel.

Kapitän Christian Fuchs sah man jedenfalls die Erleichterung am Strahlen seines Gesichtes an. Vor wenigen Tagen war er von Schalke in die Premier League zu Leicester City gewechselt. "Das war extrem erleichternd. Jetzt habe ich endlich eine Ruhe, brauche mir keine Gedanken mehr zu machen." Und kann sich voll und ganz auf das EM-Qualifikationsspiel in Russland (14. Juni) vorbereiten. "Die letzten Wochen bei Schalke waren nicht einfach. Ich habe immer darauf achten müssen, was ich sage und was nicht."

Angebot & Nachfrage

Marc Janko kann reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Der FC Sydney bot ihm doch keinen neuen Vertrag an, Janko ist abermals auf Vereinssuche. "Diesmal aber viel gelassener und völlig relaxed", gibt sich der "Spieler des Jahres" in Australien zuversichtlich. Seine Visitenkarte weist immerhin 16 Volltreffer für Sydney auf. "Die Situation ist für mich nicht neu. Mit der Zeit lernt man, damit umzugehen." Janko will bevorzugt in Europa auf Torjagd gehen. Angebote gibt es einige, auch die Wiener Austria zeigt Interesse. "Ich bin guter Dinge, dass ich etwas Gutes finde."

Auch Jakob Jantscher ist nach einer starken Saison bei Luzern ("Ich fühle mich dort sehr wohl") begehrt. Ein Wechsel nach Basel scheint unwahrscheinlich, dafür einer nach Köln zu Peter Stöger durchaus realistisch. Goalie Heinz Lindner verlässt die Austria, wo Teamkollege Robert Almer sein Nachfolger wird. Vielleicht wird Lindner bald Kollege von Rubin Okotie bei 1860 München in der zweiten Deutschen Bundesliga. Noch aber ist Lindner auf der Suche.

Die haben dagegen Sebastian Prödl (wechselte zu Watford) und Julian Baumgartlinger (er bleibt in Mainz) abgeschlossen. "Mainz war für mich die richtige Entscheidung. Ich wollte Gewissheit." Jetzt kann er sich auf das Russland-Spiel und wenige Tage danach auf seine Hochzeit konzentrieren.

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