Neue Stadien: Die Bundesliga wird offensiv

Austria investiert 2,5 Millionen in die Generali Arena, der Liga-Präsident setzt auf Rasenheizungen.

Erst nach dem Ende der Transferzeit verkündet die Austria die größte Investition: 2,5 Millionen Euro werden die Wiener heuer ausgeben, um die Generali Arena zu modernisieren. Und zwar bei der jetzt noch offenen „Ecke Süd/West“: Ab April werden beim neuen „Tor zum Verteilerkreis“ behindertengerechte Buffet- und Toiletten-Anlagen (inklusive Personenlift), Zufahrtswege, Bestell- und Sitz-Möglichkeiten geschaffen.

Bereits genehmigt wurde in den Austria-Gremien das (noch größere) Budget für einen Neubau der Tribünen Nord und West. Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer wird einige Millionen aus der Champions League in die Infrastruktur investieren: „Mit der Eröffnung der U-Bahn nahe dem Stadion im September 2017 müssen die wesentlichen Bau-Abschnitte abgeschlossen sein.“

Beim Lokalrivalen besucht der neue Sportdirektor Andreas Müller am Donnerstag das „Rapideum“ noch im baufälligen Hanappi-Stadion, doch das Klub-Museum soll bald in einen Neubau übersiedeln: Die neue Führungsriege ist zuversichtlich, wie geplant, im April grünes Licht für eine Arena in Hütteldorf geben zu können.

Bundesliga-Präsident Hans Rinner hätte noch einen, allerdings unrealistischen Wunsch: „Österreich braucht neben einem modernen Rapid-Stadion noch ein neues Nationalstadion für bis zu 60.000 Zuschauer. Dann könnte in Wien wieder ein Europacup-Finale stattfinden.“ Das Happel-Stadion ist dafür zu klein.

Immerhin wird am Samstag endlich wieder im schönsten Stadion Bundesliga-Fußball geboten: Der WAC übersiedelt für den Frühjahrsauftakt gegen Innsbruck nach Klagenfurt und kann wegen der bereits aktivierten Rasenheizung auch garantieren, dass die Partie gegen den Letzten stattfinden wird.

Heizungspflicht

Dass WAC-Präsident Riegler trotz seiner aktuellen Kritik bis 2016 in Wolfsberg eine Rasenheizung einbauen lassen muss, ist für Rinner nach dem einstimmigen Beschluss des Liga-Aufsichtsrates nur logisch: „Die Infrastruktur ist unser Leitthema. Wir werden das bei der kommenden Versammlung im Juni beschließen.“ Rinner ist wild entschlossen, in seiner zweiten Amtszeit nicht mehr nur den Konsens zu suchen: „Zur Not beschließen wir die verpflichtenden Rasenheizungen nur mit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit.“

Dem Jammern über die hohen Kosten hält der frühere Sturm-Präsident ein Rechenbeispiel entgegen: „Solche Maßnahmen können auf zehn Jahre abgeschrieben werden. Das macht jährlich 100.000 Euro aus. Das kostet ein unterdurchschnittlicher Profi-Kicker pro Saison.“

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