Das Rapid-Stadion nimmt Formen an
Opium für das Fan-Volk wurde in Hütteldorf schon öfters verteilt. Mit den veröffentlichten und wieder verworfenen Stadion-Ideen ließe sich dieser Artikel locker füllen.
Diesmal ist es wirklich ernst. Sowohl Rapid als auch die (nicht ganz so glückliche) Anrainer-Initiative „Wir sind Hütteldorf“ ging mit Neuigkeiten an die Öffentlichkeit. Grundtenor: Es war noch nie so wahrscheinlich wie heute, dass in Hütteldorf ein Neubau realisiert wird.
Rapid verliert dadurch einen Trainingsplatz im Norden des Areals, die Bewohner des „Hugo-Breitner-Hof“ gewinnen im Osten jedoch an Abstand zum Stadion. Außerdem sind keine Straßensperren nötig, weil Polizei-, TV- und Teambusse im Norden des vergrößerten Stadionareals parken können.
„Wir sind Hütteldorf“ fürchtet eine Verschlechterung der Verkehrssituation und fordert eine bessere Kommunikation mit der Stadtpolitik ein. Die Gesprächsbasis mit der neuen Rapid-Führung und dem zuständigen Stadion-Koordinator Harry Gartler habe sich hingegen verbessert. Präsident Michael Krammer sagt dazu im KURIER-Gespräch: „Es ist ein intensiver Dialog mit der Stadt, den Bezirksvertretern und den Anrainern nötig – und den halten wir auch ein.“ So wurde die ursprünglich für eine Stadionsanierung bewilligte Förderung von 17,7 Millionen Euro für den geplanten Neubau umgewidmet. Ein Teil des fehlenden Kapitals werden die begehrten Namensrechte für das Stadion bringen. Zu den fortgeschrittenen Verhandlungen meint Krammer: „Ich bin optimistisch.“
Bis Ende April wird auch entschieden sein, welcher Bieter das Stadion bauen wird. Von den vier Angeboten wurden die zwei besten ausgewählt, jetzt wird über den finalen Preis der rund 20-monatigen Bauarbeiten verhandelt. Da die Pläne der Bieter optische Unterschiede aufweisen, veröffentlicht Rapid keine Bilder der künftigen Heimstätte. Fix eingeplant sind 2500 Business Seats und mindestens 20 Logen.
Krammers Fahrplan
Sollte der angepeilte Ablauf eingehalten werden, zieht Rapid im Sommer 2016 ein. Zur Frage nach dem endgültigen Ja zum Stadion meint Krammer: „Ich weiß, dass es allen immer zu langsam geht. Aber wir müssen geduldig sein und konsequent weiterarbeiten, um unsere Lösungen auch wirklich präsentieren zu können.“
Durch die massiven Mehreinnahmen im neuen Heim wäre es auch leichter, Salzburg Konkurrenz zu machen: „Wir wollen langfristig in die Top 50 von Europa. Ich kann aber keine Titel versprechen. Wenn es dann bei Salzburg einen Umbruch gibt – auch diese Mannschaft wird nicht ewig zusammenbleiben – müssen wir bereit sein.“
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