Teamchef redet über "einen Schritt vorwärts"

Nadel verpflichtet: Die Teamspieler mussten zum Fitnesstest.
Die Österreicher perfektionieren die Spielphilosophie von Teamchef Marcel Koller.

Als nach dem Fitnesstest fast alle Teamspieler in die Knie gingen und für Minuten den Blick auf den Rasen senkten, musste einem schon angst und bang werden um den körperlichen Ist-Zustand der Nationalmannschaft. Dabei wurden die Kiebitze in Seefeld bloß Augenzeugen einer Teambuilding-Übung der etwas anderen Art. An der – vergeblichen – Suche nach dem verschwundenen Ohrstecker von Aleksandar Dragovic war schlussendlich beinahe die ganze Mannschaft beteiligt.

Um Zusammenhalt, Einsatz und Freude ist es augenscheinlich gut bestellt in der österreichischen Nationalmannschaft. "Die Spieler sind motiviert", stellte Marcel Koller fest. Der Teamchef hat in diesem Camp einiges auf der Agenda: "Es geht darum, unsere Spielphilosophie zu festigen und einen Schritt vorwärts zu kommen", stellte der Schweizer vor den Testspielen gegen Island (30.5.) und gegen Tschechien (3.6.) klar. "Das System sitzt noch nicht so, dass wir es blind und aus dem Effeff heraus spielen können."

Neues Gesicht

Michael Liendl etwa kam überhaupt zum ersten Mal in Kontakt mit Koller und seiner Vorstellung vom erfolgreichen Fußball. Der Düsseldorf-Legionär profitierte von der Verletzung von David Alaba und wurde mit 28 ("besser spät als nie") das erste Mal ins A-Team berufen. Dafür verzichtet er gerne auf einige Urlaubstage.

Auch für Julian Baumgartlinger sind die Trainingstage mit der Nationalmannschaft ein Segen. Nachdem der Mainz-Legionär monatelang mit einer Knieverletzung ausgefallen war, "ist für mich jetzt jede Minute Training ein echter Genuss".

Aufholbedarf ortet Julian Baumgartlinger vor allem noch bei Auswärtsspielen: "Wir müssen lernen, auswärts mehr auf den Endzweck zu spielen. Das hat uns in der WM-Qualifikation leider etwas gefehlt."

Kommentare