Wilde Gerüchte um Ghana-Star Asamoah Gyan

Die Medien in Afrika spekulieren darüber, ob der Kicker seinen vermissten Freund rituell geopfert hat.

Die ganze Geschichte fing in etwa so an: Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der Fußball-WM in Brasilien wollte sich Ghanas Superstar Asamoah Gyan einen erholsamen Urlaub gönnen. Der Weg führte den 28-jährigen Stürmer in ein nettes Ressort in Ada, im östlichen Ghana. Damit es mit der eigenen Familie nicht fad wird, nahm der in Vereinigten Arabischen Emiraten bei al Ain Club tätige Gyan seinen älteren Bruder Baffour Gyan, seinen guten Freund Castro, seines Zeichens ein angesagter ghanaischer Rapper, und dessen Freundin Janet Badu mit. Ein perfekter Urlaub möchte man meinen - bis die Geschichte eine negative Wende nahm.

Theophilus Tagoe, so der bürgerliche Name des Rappers Castro, und seine Freundin machten einen Jetski-Ausflug, von dem sie nicht mehr zurückkehren sollten. Die mehrtägige Suche nach den beiden endete erfolglos, in Folge nahm man an, dass die Vermissten ertrunken seien. Die Leichen wurden allerdings nicht gefunden.

Spekulationen

Für die ghanaischen Medien war die Geschichte mit den beiden Berühmtheiten ein gefundenes Fressen, schließlich ist der eine Ghanas Rekordtorschütze, der andere populärster Rapper im Lande. Übrigens, gemeinsam nahmen die beiden 2010 einen Song auf - Gyan fungiert nämlich in seiner Freizeit auch als Rapper, sein Künstlername lautet "Baby Jet" - der Platz 1 der ghanaischen Musik-Charts erreichte.

Gyan (li.) und Castro im Mai 2014

Wildeste Vermutungen darüber was sich in Ada abgespielt haben könnte, wurden angestellt. Gyan wurde - völlig haltlos - in die Rolle des Täters gedrängt, Medien schrieben davon, dass der Kicker seinen Freund ermordet, entführt oder sogar während einer spirituellen Zeremonie geopfert habe, um damit seine eigene Karriere anzutreiben. Die Medienhetze gegen den Stürmerstar nahm wildeste Züge an.

Gyan schaute sich das Ganze teilnahmslos an, schwieg lange zu den Vorwürfen. Als er schließlich merkte, dass sein Image unter den Medienvorwürfen zu leiden begann, berief er eine Pressekonferenz ein, um die Spekulationen von sich zu weisen. "Das sind alles wilde Behauptungen und Gerüchte. Die Vorwürfe sind absurd, gerade schon lächerlich", las sein Anwalt Kissi Agyabeng das im Namen der Familie Gyan verfasste Statement vor. Dass sich Asamoah erst jetzt, Monate nach den ersten Vorwürfen äußert, habe demnach einen simplen Grund: "Wir haben geschwiegen, weil wir nichts zu verbergen haben und weil wir die polizeilichen Ermittlungen nicht stören wollten."

Laut der Presseerklärung wüssten Asamoah Gyan und sein Bruder Baffour Gyan nicht, wo die beiden Vermissten am besagten Tag hingefahren seien. "Wir sind unter Schock und unvorstellbaren Schmerzen und würden alles dafür tun, Castro und Janet zurück zu haben", heißt es am Ende.

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