Heimkehr - Schweizer rechnen mit Teamchef Koller

Heimkehr - Schweizer rechnen mit Teamchef Koller
Marcel Koller soll ab 1. Jänner 2014 für zwei Jahre Schweizer Teamchef sein.

Marcel Koller wird nicht Nürnberg-Trainer. Das war schon am Wochenende so gut wie fix. Der österreichische Teamchef aus der Schweiz wollte noch überlegen, der deutsche Bundesligist wollte aber Nägel mit Köpfen machen. Und den Kopf der Mannschaft suchte man in den Niederlanden. Ein Herr Meulensteen stand am Wochenende hoch im Kurs, am Dienstagmorgen bestätigte der Klub, dass Gertjan Verbeek neuer Trainer sei. Der 51-Jährige hatte einst bei Heerenveen Ex-Teamspieler Thomas Prager betreut und verlor vor Kurzem seinen Job bei Alkmaar.

Aber egal – Koller schien mit den Deutschen am Wochenende schon abgeschlossen zu haben. Bei seinem Abstecher in die Heimat drehten sich die Gespräche schon um die Nachfolge von Ottmar Hitzfeld, der nach Ende der WM 2014 seinen Teamchef-Job in der Schweiz an den Nagel hängt.

Koller traf sich mit dem Nationalteam-Delegierten Peter Stadelmann. Der bezeichnete den 52-Jährigen als Wunschkandidaten des Schweizer Verbandes. Das Angebot: Koller könnte sich ab 1. Jänner in der Schweiz einarbeiten. Hitzfeld wird bei der WM Teamchef bleiben, und Kollers Vertrag als dessen Nachfolger werde bis Ende der EM 2016 laufen.

Der ÖFB hat seinerseits sein Angebot vorgelegt, demonstriert nach außen Gelassenheit und wird im Falle eines Koller-Abgangs wohl nicht auf einen Vertragsschluss mit Jahresende 2013 warten. Schon den Team-Lehrgang vor dem Länderspiel gegen die USA (19. November) soll der neue Trainer leiten. „Eine solche Konsequenz wäre logisch. Unser Angebot ist jedenfalls gut, aber es gibt keinen Druck“, meint ÖFB-Präsident Leo Windtner, der sich nicht auf ein finanzielles Wettrennen mit dem Schweizer Verband einlassen will.

Warteschleife

„In den nächsten zwei Tagen wird seine Entscheidung erwartet“, sagt Windtner, der vor allem auf die gewachsene emotionale Bindung Kollers zu Österreich setzt. Dass bis dahin schon mit möglichen Nachfolgern Kontakt aufgenommen wird, bestreitet der ÖFB-Chef. „Nein, wir haben ja noch keine negative Antwort.“

In der Schweiz rechnet man mit dem Trainerwechsel. Stadelmann sagt: „Unsere sportliche Perspektive stufe ich doch noch ein bisschen besser ein als jene der Österreicher“. Leider wahr.

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