Erstes Cup-Heimspiel nach fast zehn Jahren

Ivica Vastic will ins Halbfinale.
Nach 26 Auswärtsspielen darf Mattersburg im Cup wieder einmal zu Hause ran. St. Pölten kommt.

Der SV Mattersburg peilt nach neun Jahren Pause wieder den Sprung ins Halbfinale des ÖFB-Cups an. In der Runde der besten acht gehen die Burgenländer am Dienstag (18.30 Uhr) im Heimspiel gegen den SKN St. Pölten als Favorit in die Partie. Auf die leichte Schulter will vor allem Trainer Ivica Vastic den Gegner nicht nehmen. Die Niederösterreicher hoffen auf eine Überraschung wie zuletzt 2014.

Vor zwei Jahren schaffte der Zweitligist unter Gerald Baumgartner den Einzug ins Finale und qualifizierte sich damit für Europa. Der nunmehrige Coach Karl Daxbacher sah seine "Wölfe" nun erneut hungrig. "Es ist eine super Sache. Wir gehen als Außenseiter ins Spiel, sehen aber durchaus Chancen", betonte der gebürtige St. Pöltner.

Mit dem SKN peilt Daxbacher heuer im Dreikampf mit Wacker Innsbruck und dem ebenfalls im Cup-Viertelfinale stehenden LASK den Aufstieg in die Bundesliga an. Der Frühjahrsstart in der Ersten Liga erfolgt erst am 26. Februar. Den Cup nehme man laut Daxbacher aber "gerne mit".

Moralinjektion

Mattersburg hat indes bereits die erste Bewährungsprobe im neuen Jahr hinter sich. Gegen Ried gab es am Wochenende ein turbulentes 3:3 nach 1:3-Rückstand bei einem Mann weniger auf dem Spielfeld. Coach Vastic durfte sich damit zumindest über eine Moralinjektion freuen. Im heimischen Pappelstadion könne das Ziel nur Halbfinale heißen, stellte der Ex-Internationale klar.

"Die Möglichkeit auf das Halbfinale ist sehr groß. Wir wollen das unbedingt schaffen und uns auch so präsentieren", betonte Vastic. Er sah aufgrund der Spielstätte einen kleinen Vorteil für seine Elf gegen eine "spielerisch gute" Mannschaft wie St. Pölten.

Das bisher letzte Duell zwischen den beiden Teams war am 1. Mai 2015 in der Ersten Liga und endete mit einem 4:0 des späteren Bundesliga-Rückkehrers aus dem Burgenland. St. Pölten will heuer den Aufstieg schaffen. Dazu wurden im Winter drei Spieler verpflichtet. Während Mark Prettenthaler und Bernd Gschweidl wohl auf der Bank Platz nehmen, könnte Cheikhou Dieng von Beginn an einlaufen.

Senegals U23-Teamspieler - für den abgewanderten Brasilianer Jefferson verpflichtet - konnte zwar erst vor wenigen Tagen ins Training einsteigen, bewies aber schon im letzten Test gegen Ritzing (3:0) seinen Torriecher. Für Daxbacher ergibt sich vor allem in der Offensive die Qual der Wahl. Im Mittelfeld muss St. Pölten indes improvisieren. Schaltzentrale Florian Mader hat nach seiner Bandscheiben-OP noch Trainingsrückstand.

Rückblick

Thomas Borenitsch hütete am 4. April 2006 das Tor von Mattersburg. Da spielten die Burgenländer im Cup zuletzt zu Hause. Die 26 folgenden Partien waren auswärts. Heute ist es nach fast zehn Jahren wieder so weit. Gegen St. Pölten werden aber keine 11.300 Fans das Pappelstadion stürmen wie 2006, als Rapid im Viertelfinale aus dem Bewerb geworfen wurde.

Borenitsch ist mittlerweile Zweier-Tormann. Franz Lederer wurde vom Trainer zum sportlichen Leiter. Und sonst? Krzysztof Ratajczyk und Ilco Naumoski haben ihre Karrieren beendet. Dietmar Kühbauer ist derzeit ein Trainer ohne Engagement. Christian Fuchs ist Tabellenführer in England mit Leicester. Und Ex-Goalgetter René Wagner ist seit Kurzem Co-Trainer in Wr. Neustadt.

Im zweiten Viertelfinal-Spiel am Dienstag trifft die Wiener Austria auf den LASK, allerdings ohne den nach der Finger-Affäre gesperrten Larry Kayode.

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