Lewandowski verzückt ganz Polen

"Ich bin so glücklich", rief Lewandowski noch auf dem Spielfeld
Der Bayern-Stürmer ist der große Star nach der geschafften EM-Qualifikation.

Robert Lewandowski hat zum Abschluss der EM-Qualifikation einen weiteren Beweis für seine Hochform geliefert. Beim 2:1-Sieg der Polen in Warschau gegen Irland schoss der Bayern-Stürmer am Sonntag den Siegtreffer und sein Team damit zur EURO nach Frankreich. Hinter der deutschen Nationalmannschaft sicherten sich die Polen den zweiten Rang in der Gruppe D. Irland muss in die Play-offs.

"Ich muss euch sagen, ich bin so glücklich", rief Lewandowski bei der Siegesfeier am Rasen in ein Mikrofon. Dabei trug er ein rot-weißes T-Shirt mit der Aufschrift "Vive la Pologne 2016", während seine Teamkollegen den Champagner entkorkten. Polen wird in Frankreich zum dritten Mal in Folge bei einem EM-Turnier dabei sein. Zu verdanken hat man das zu einem großen Teil Lewandowski, der das Niveau der Mannschaft in seiner momentanen Form zumindest eine Klasse anhebt.

15 Tore in sechs Pflichtspielen

Sein Flugkopfball in der 42. Minute war der 15. Treffer in den jüngsten sechs Pflichtspielen. Gleichzeitig egalisierte der 27-Jährige mit seinem 13. Quali-Treffer die Bestmarke von David Healy. Der Nordire lag in der Torschützenliste bis dahin solo in Front. "Es ist großartig, ihn in unserem Team zu haben, er gibt uns viel Selbstvertrauen", sagte Mitspieler Grzegorz Krychowiak vom FC Sevilla, der gegen die Iren die 1:0-Führung besorgt hatte. "Ob er noch besser spielen kann? Natürlich kann er das."

In der Gruppe I schaffte am Sonntag auch Albanien die direkte Qualifikation für die Europameisterschaft. Nach dem 3:0-Auswärtserfolg über Armenien, der die erstmalige Teilnahme an einer EM-Endrunde auch rechnerisch absicherte, gab es in dem kleinen Balkanland kein Halten mehr. "Albanien hat Geschichte geschrieben", freute sich die Zeitung "Koha jone" am Montag über die "Gala" des Teams am Vorabend. "Ein unmöglicher Traum wird wahr", jubelte auch Regierungschef Edi Rama.

Nationalorden für Albaner

Das meist bejubelte Bild in den sozialen Netzwerken war die Fotomontage des Eiffelturms, an dem die überdimensionierte albanische Nationalfahne weht. Zum Empfang der Mannschaft am Flughafen in Tirana gegen Mittag wurden Zehntausende Fans erwartet. Staatspräsident Bujar Nishani zeichnet alle Spieler mit dem Nationalorden aus. "Ihr habt das Ansehen Albaniens und der Albaner in der Welt gehoben und uns stolz und geeint gemacht wie niemals zuvor", heißt es in der Begründung des Staatsoberhauptes.

Nur verhaltene Freude über die erste Qualifikation der Nationalmannschaft für die EM nach acht Jahren Absenz herrschte dagegen in Rumänien. "Diese Freude hätten wir uns schon in Bukarest gewünscht, nach dem Spiel gegen Finnland", meinte der in der Kritik stehende Coach Anghel Iordanescu nach dem entscheidenden 3:0 gegen die Färöer in der Gruppe F.

Etliche Experten hatten Iordanescus Rücktritt verlangt, nachdem die Partie gegen Finnland nur unentschieden ausgegangen war. Verbandschef Razvan Burleanu betonte aber, dass Iordanescu auf jeden Fall bis zum EM-Ende in Frankreich im Amt bleibt, "weil er es verdient". Iordanescu entgegnete in dem Zusammenhang einem Reporter: "Jetzt lasst mich doch freuen, zusammen mit den Spielern, und danach werden wir über das Problem Iordanescu diskutieren."

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