Leonardo-Kritik an Maierhofer

Leonardo-Kritik an Maierhofer
Der umstrittene Brasilianer patzt seinen Teamkollegen öffentlich an.

Es gibt im Fußball ungeschriebene Gesetze. Etwa, dass man Teamkollegen nicht öffentlich kritisiert. Aber genau das hat Salzburgs Leonardo getan. Der Brasilianer griff im Internetportal laola1 Stefan Maierhofer frontal an. "Er will immer im Mittelpunkt stehen", sagte Leonardo über seinen Mitspieler: "Dabei muss er froh, dass er überhaupt bei uns spielen darf – wir machen ihn alle besser. Als ich mit Feyenoord 2002 UEFA-Cupsieger geworden bin, ist er noch in der Küche gestanden."

Leonardo, der für Feyenoord in der erfolgreichen UEFA-Cup-Saison nur 128 Minuten und nicht einmal von Beginn an gespielt hatte, war in der vergangenen Saison mehrmals mit Undiszipliniertheiten aufgefallen. Allerdings hatte er in Ex-Trainer Ricardo Moniz einen gewichtigen Fürsprecher.

Schon kurz nach dessen Rücktritt wurde der 29-Jährige vom Training suspendiert, weil er mit Maierhofer einen Disput hatte. Nach der Bestellung des neuen Cheftrainers Roger Schmidt durfte Leonardo wieder mittrainieren. Aber schon im ersten Training während des Trainingslagers in Leogang kam es erneut zu einem Streit mit dem Salzburger Torjäger.

Öffentliche Kritik hört man in der Red-Bull-Zentrale in Fuschl übrigens gar nicht gerne. Lothar Matthäus war kurz nachdem er die Transferpolitik von Cheftrainer Giovanni Trapattoni kritisiert hatte seinen Job als Assistenz-Trainer in Salzburg los.

Ob es Leonardo ähnlich ergeht, ist offen. Am Montag trainierte er jedenfalls nicht mit der Mannschaft. Laut Red-Bull-Website ist er angeschlagen. Für den Offensivspieler, der einst als Wunderkind galt, ist Salzburg die wohl letzte Karrierechance. Bei seinem letzten Klub, NAC Breda, war man jedenfalls froh, dass man das Enfant terrible losgeworden ist.

Übrigens soll auch Stefan Maierhofer zuletzt nicht gerade Bonuspunkte in der Red-Bull-Zentrale in Fuschl gesammelt haben. Bei Laola1 war zwei Tage nach dem Moniz-Rücktritt eine Maierhofer-Wortspende erschienen: "Weil Kovac so viel mit mir spricht und mir als Mensch und als Trainer enorm viel geben kann. Er hat als Spieler mehr erlebt und erreicht als Moniz – sorry, aber das ist einfach so."

Viele hatten dies als Nachtreten gegen den Salzburger Ex-Trainer ausgelegt. Das war es aber sicher nicht. Denn Maierhofer hatte diese Aussage schon am 6. Mai in einem KURIER-Interview getätigt. Und da war Moniz ja auch noch im Amt.

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