Das Treffen der Egomanen

Paris gegen Real Madrid – oder Ibrahimovic gegen Ronaldo.

Beide stehen in der Vorauswahl der FIFA zum Weltfußballer des Jahres; beide sind Torjäger der Extraklasse; beide sind sie an Egoismus wohl nicht zu überbieten. Am Mittwochabend stehen einander im Prinzenpark zwei Könige des Fußballs gegenüber, wenn Paris St-Germain in der Champions League Real Madrid empfängt: Zlatan Ibrahimovic und Ronaldo (20.45 Uhr/live ORFeins, Sky).

Der eine erzielte in 109 Länderspielen 59 Tore für Schweden, der andere in 123 Matches 55 Treffer für Portugal. Ibrahimovic wurde neun Mal Schwedens Fußballer des Jahres, zwei Mal gar Schwedens Sportler des Jahres. Der dreifache Weltfußballer Ronaldo darf sich Portugals Fußballer des Jahres nennen. Sechs Mal.

In der Champions League sprengt der 30-jährige Portugiese sämtliche Dimensionen: In 13 Saisonen und 117 Spielen traf er 82 Mal, das sind fünf Tore mehr als sein ewiger Rivale Messi hat. Der Argentinier steht auch Ibrahimovic nicht gut zu Gesicht, weil sich dieser an Messi bei Barcelona die Zähne ausgebissen hatte. Ibrahimovic meinte in einer Biografie: "Guardiola hat mich für Messi geopfert und konnte mir das nicht ins Gesicht sagen." Ibrahimovic absolvierte schon 14 Saisonen und 109 Partien in der Champions League, dabei durfte er 42 Mal jubelnd abdrehen.

Wiedersehen

Der größte Unterschied zwischen den beiden besteht laut der Internetseite www.transfermarkt.at im Marktwert: Ronaldo wird mit 120 Millionen Euro gehandelt, Ibrahimovic aufgrund seiner 34 Jahre nur noch auf 15 Millionen taxiert.

Für einen anderen Spieler ist das Wiedersehen mit den Königlichen aus Madrid ein ganz besonderer Moment: Ángel Di María war bis 2014 Rechtsaußen bei Real. Die Madrilenen ließen ihn gerne gehen, weil sie dafür von Manchester United 80 Millionen Euro kassierten. Für läppische 63 Millionen fand er nun den Weg nach Paris, um mit seinem neuen Klub just auf die Spanier zu treffen.

Unterdessen steht der nächste Real-Trainer schon früh in der Saison in der Kritik: Rafael Benítez wird vorgeworfen, das Weiße Ballett nicht schön genug über die Fußball-Felder tanzen zu lassen. "Ich denke, wir hatten bisher gute und dann weniger gute Phasen. So ist es eben. Aber: Wir sind jenes Team in der Liga, das am meisten auf das Tor geschossen, die meisten Tore erzielt und die wenigsten erhalten hat", sagt der Spanier.

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