Gastspiele als Außenseiter

Die gelbe Wand: Dortmunds Fans werden ihre Mannschaft auch gegen Wolfsberg wieder lautstark unterstützen.
Sturm und Wolfsberg haben die Hinspiele daheim verloren, Altach hofft auf die Sensation.

Alle drei österreichischen Klubs sind bei den Rückspielen in der Europa League Außenseiter. Für den WAC wird es das Spiel vor der größten Zuschauerkulisse der Geschichte (20.30 Uhr/live ORF eins und ARD). Sturm hat seit knapp vier Jahren im Europacup auswärts nicht gewonnen, in Kasan müssen zwei Tore erzielt werden (18.00 Uhr/live Puls 4). Und Altach hat daheim gewonnen, ist aber im zweiten Europacupspiel der Klubgeschichte in Guimaraes nur Außenseiter (22.15 MEZ/live ORF eins).

Eine fußballerische Rundschau zwischen Ruhrpott, Ural und Atlantik, mehr als 4360 Kilometer voneinander entfernt.

Schauplatz Dortmund

Für das erste Heim-Bewerbspiel unter Trainer Thomas Tuchel waren am Mittwoch rund 63.000 Karten verkauft, bei internationalen Spielen dürfen in den Signal-Iduna-Park 65.766 Besucher (in der Liga sind es 81.359, weil Stehplätze erlaubt sind). Gestern brachen die Wolfsberger mit Verspätung nach Deutschland auf, weil das vorgesehene Flugzeug wegen eines technischen Defekts ausgewechselt werden musste. Trainer Dietmar Kühbauer sagte vor dem Abflug: "Nüchtern betrachtet haben wir einfach nicht die Möglichkeiten wie der Gegner. Für die Spieler ist das eine einmalige Gelegenheit, sich zu präsentieren. Ich wünsche es jedem, solche Partien erleben zu dürfen. Sie sollen die Atmosphäre genießen." Was aber ist notwendig, um vielleicht doch noch die ganz große Sensation zu schaffen? Dazu brauche es eine ähnlich konzentrierte Leistung wie in der zweiten Hälfte des Hinspiels. Zudem müssten seine Mannen vor dem Tor abgeklärter agieren als zuletzt, betonte Kühbauer. Der 3:2-Auswärtssieg von Rapid bei Ajax Amsterdam am Dienstag könne dabei als Vorbild dienen, wobei der ehemalige Grün-Weiße sofort relativierte: "Das ist absolut nicht respektlos gemeint. Aber ich sehe Dortmund eine ganze Klasse stärker als Ajax."

Schauplatz Guimaraes

Altach ist mit einem knappen Vorsprung im Gepäck in den Norden Portugals aufgebrochen. Am Donnerstagabend verteidigen die Vorarlberger ein 2:1. "Wir haben null zu verlieren. Wir haben uns die Teilnahme an der Europa League hart erarbeitet, für uns ist diese tolle Reise eine Belohnung", meinte Sportdirektor Georg Zellhofer. "Ziel ist der Aufstieg, sonst brauchen wir gleich gar nicht hinfliegen." Via Friedrichshafen ging es per Charter nach Porto, von dort ins rund 50 Kilometer entfernte Guimaraes. Für Vitoria ist es aufgrund des erst Mitte August folgenden Ligastarts der erste Heimauftritt der neuen Saison. Der im Sommer nach einem Leihgeschäft zur Austria zurückgekehrte Ismael Tajouri soll wieder ins "Ländle" kommen. Mit Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt habe es diesbezüglich bereits ein Gespräch gegeben, bestätigte Zellhofer. Der 21-jährige Tajouri kam bei den Violetten zuletzt nur bei den Amateuren zum Einsatz. Für einen Wechsel müsste neben dem Flügelspieler auch Austria-Trainer Thorsten Fink sein Okay geben.

Schauplatz Kasan

Sturm Graz muss für den Aufstieg heute zumindest zwei Tore erzielen. "Wir werden versuchen, das Unmögliche wahr zu machen. Wir werden alles unternehmen, damit wir dieses Spiel noch drehen", gab Sturm-Trainer Franco Foda die Marschroute in der autonomen Republik Tatarstan vor. In der Meisterschaft hat es für die Steirer bislang nur zu zwei 1:1 (Admira und Grödig) gereicht. Rubin Kasan bezog sogar bereits die dritte Niederlage im dritten Spiel. Im rund 30.000 Plätze bietenden Zentralstadion sollen die Grazer – 120 Sturm-Fans machten die Reise mit – nur von knapp 8000 Zuschauern erwartet werden.

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