Rapid wappnet sich für den Umbruch
Rapid hat sich festgelegt. "Louis Schaub geb’ ich ganz sicher nicht her", erklärt Cheftrainer Zoran Barisic, der "seinen Buam" schon vor fünf Jahren als Individual-Coach trainierte. Die Hütteldorfer verhandeln seit Längerem mit dem 19-jährigen Offensivgeist über eine Verlängerung des 2015 auslaufenden Vertrages.
Damit bleiben für diesen Sommer immer noch drei heiße Transferaktien: Marcel Sabitzer, Guido Burgstaller und Terrence Boyd.
"Es gibt Interessenten, aber mir gefällt es auch bei Rapid sehr. Ich warte noch ab", sagt Burgstaller zum KURIER. Der 25-Jährige schielte schon im vergangenen Jahr ins Ausland, sein Vertrag läuft nur noch ein Jahr – ebenso wie jener von Boyd. Sollte es der US-Amerikaner in den WM-Kader schaffen, wäre der Stürmer nur noch schwer zu halten.
Müllers Suche
Fünf Fixabgänge und im Extremfall drei weitere Verkäufe? Auf so einen Umbruch hat es Rapid nicht angelegt. Als Reaktion würde wesentlich mehr in den Kader investiert werden als ursprünglich geplant. Der deutsche Sportdirektor Andreas Müller hat sein großes Netzwerk aktiviert, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. "Wir planen schon seit Langem zwei- bis dreigleisig", verrät Barisic. "Das ist mühsam, aber notwendig."
Während Rapid bei Burgstaller und Boyd zumindest in der Lage wäre, Angebote auch abzulehnen, sind die Hütteldorfer bei Sabitzers Zukunftsplanung nur Passagier. Wegen der Ausstiegsklausel muss nur der 20-jährige Teamstürmer mit einem neuen Klub einig werden. In der Pole Position steht nach wie vor Red Bull, mit Salzburg als erstem Stopp.
Sabitzer im Top-Team der Bundesliga:
Von den rund zwei Millionen Euro als fixierte Ablösesumme landet ein beträchtlicher Teil bei den privaten Investoren, die Sabitzer im Jänner 2013 der Admira abgekauft haben. Salzburg würde außerdem gerne Flügelstürmer Yordy Reyna zum Drücken der Ablöse eintauschen. In Hütteldorf wird beim Peruaner (derzeit in Liefering geparkt) viel Potenzial, aber ein zu großes Risiko gesehen, um mit dem 20-Jährigen den letzten freien Legionärsplatz zu besetzen.
Auch um Leihgabe Christopher Dibon wird noch gefeilscht. Der Innenverteidiger wollte gestern trotz Urlaub beim Rapid-Lauf im Prater starten. Durchaus ein Zeichen, wie wohl er sich in Grün-Weiß fühlt. Salzburg will zumindest 300.000 Euro Ablöse – für Rapid zu viel, weil Dibon in den Planungen von Red-Bull-Sportchef Ralf Rangnick eigentlich keine Rolle mehr spielt.
Zwei Neue
Wer wird kommen? Bei zwei Spielern, die ihre Stärken eher auf den zweiten Blick verraten, sind die Verhandlungen am weitesten gediehen: Mit dem 25-jährigen defensiven Mittelfeldspieler Mario Leitgeb, der bei Grödig das beeindruckende Pressing organisiert. Und mit Wiener Neustadts Linksverteidiger Stefan Stangl, 22.
Wie immer geht es um Ablösen und damit ums Geld. Derweil muss sich Rapid noch mit kleinen Erfolgen zufrieden geben. So wie bei Neuzugang Philipp Schobesberger. Weil der 20-jährige Flügelflitzer schon bei Drittligist Pasching einen Profivertrag hatte, ersparen sich die Rapidler die 15.000 Euro Ausbildungsentschädigung.
Zuseherzahlen der abgelaufenen Bundesliga-Saison:
Kommentare