Hofmanns späte Premiere in der vollen Rapid-Kabine

Früh dran: Mit den Neuen Stephan Auer, Tomi, Stefan Nutz und Philipp Huspek (von li. nach re.) hat Rapid die Kaderplanung abgeschlossen. U-20-WM-Spieler Philipp Lienhart wird an Real Madrid verkauft. Ab jetzt geht es darum, die Besten zu halten.
Nach 13 Jahren in Hütteldorf wurde der Kader in der Sommerpause erstmals verstärkt.

Jugendlich wirkt Steffen Hofmann, als er seine weiße Vespa mit der in Grün auflackierten Nummer 11 auf der Baustelle des Allianz-Stadions einparkt. Dabei wird der Rapid-Kapitän heuer schon 35 und startet in seine 13. Saison bei den Hütteldorfern.

Trotzdem wirkt nicht nur der Urlaub wie ein Jungbrunnen: Hofmann erlebt eine Premiere in Grün. "Erstmals komme ich aus dem Urlaub zurück, und wir haben mehr Qualität im Kader gewonnen als verloren", erkennt der Routinier bei der offiziellen Vorstellung der vier Neuzugänge. "Ich hab’ mich schon richtig auf das erste Training gefreut. Nur ist die Spielerkabine jetzt komplett voll."

Bisher blieb neben dem Kapitän – ein bisschen Sonderstatus darf sein – ein Platz "für mein Klumpert" frei. Diesen Sitzplatz hat seit gestern Stephan Auer, um neben Christopher Dibon, dem Jugendfreund aus gemeinsamen Schwechater Zeiten, sitzen zu können.

Lienhart zu Real

Für Philipp Lienhart muss nach dem Urlaub von der U-20-WM kein Not-Platz in der Kabine eingerichtet werden: Der endgültige Transfer des 18-jährigen Innenverteidigers zu Real muss nach einem Leih- und Lehrjahr in Madrid trotz der verpassten Kauf-Frist nur noch formal bestätigt werden. Rapid kassiert für den bisherigen Amateurspieler von Sportdirektor Andreas Müller ausverhandelte 800.000 Euro Ablöse.

"Aber wenn noch einer geht, muss Auer wieder Platz machen", scherzt Hofmann. Ein bis zwei Reservisten wie Michael Schimpelsberger (in Grödig ein Thema und mit Auslandshoffnungen) stehen vor dem Abschied.

Zusätzlich einnehmen will der Klub eigentlich gar nichts mehr. Mit Ablöseforderungen, die für Rapid ungewöhnlich hoch sind, hat Müller bisher alle Interessenten an den "Transferjuwelen" weggeblockt. Ob sich das bis zum Ende der Transferzeit ausgeht, ist offen. "Ich rechne damit, dass uns das Transferthema heuer bis Ende August begleitet", sagt Trainer Zoran Barisic. Deshalb wird auch noch intern beraten, ob der Meistertitel offiziell als Ziel ausgegeben werden soll.

Stadion mit Logo

Hofmanns späte Premiere in der vollen Rapid-Kabine
ABD0097_20150617 - WIEN - ÖSTERREICH: Übersicht der Baustelle des neuen Allianz Stadions im Rahmen zum "Pressetermin SK Rapid Wien" am Mittwoch, 17. Juni 2015 in Wien. - FOTO: APA/HERBERT P. OCZERET
Die vier Neuen waren von den Dimensionen der Stadionbaustelle beeindruckt. Das Allianz-Stadion hat ab sofort sogar ein eigenes, reduziertes Logo. Bis zur Eröffnung hätten die Zugänge ein Jahr Zeit, einen Stammplatz zu erkämpfen. Dass das im besten Frühjahrsteam schwierig wird, zeigt sich auch an den Rückennummern: Flügelflitzer Philipp Huspek hat mit 18 noch die niedrigste bekommen. Stefan Nutz kommt zugute, dass er es im zentralen und im offensiven Mittelfeld kann. Auch Tomi ist als Mittelstürmer und Spielmacher variabel.

Die größten Chancen auf die Startelf hat aber Stephan Auer. Der bisherige Admira-Allrounder will sich "rechts hinten durchbeißen". Konkurrent Pavelic fehlt noch länger verletzt.

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