Viel Euphorie nach Hinterseers historischem Treffer

Julian Baumgartlinger (Mainz) verlor gegen Lukas Hinterseer (Ingolstadt).
"Wir haben Geschichte geschrieben", freute sich Ingolstadt-Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem Bundesliga-Debütsieg.

Lukas Hinterseer hat sich gleich zum Auftakt der deutschen Bundesliga viele Freunde gemacht. Beim 1:0-Erfolg seines FC Ingolstadt in Mainz gelang dem Stürmer am Samstag der historische erste Bundesligatreffer der Klubgeschichte - und ein schöner noch dazu. "Irgendwer musste das Tor ja machen", meinte Hinterseer lapidar, Trainer Ralph Hasenhüttl schwärmte von einer "geilen Mannschaft".

Ganz so kalt, wie es der erste Kommentar vermuten lassen könnte, dürfte der Siegtreffer Hinterseer freilich nicht gelassen haben. Es sei ein "super Gefühl", bekannte der 24-Jährige, dessen Onkel und Schlagersänger Hansi beruflich quasi ja auf Gefühle spezialisiert ist. Mit seinem Rechtsschuss ins lange Eck, dem ein schöner Haken vorangegangen war, rettete er die Aufstiegseuphorie in die neue Saison. Zugleich ermahnte er Kollegen und Fans, auf dem Boden zu bleiben: "Der erste Druck ist zwar weg. Wir dürfen die Euphorie aber nicht zu groß werden lassen."

"Das kann dir niemand mit Geld bezahlen"

Dass das Tor für den im Sommer 2014 von Innsbruck gekommenen ÖFB-Teamstürmer teuer werden könnte, macht Hinterseer nichts aus: "Ich muss was springen lassen. Das mach ich gern." Mit Goalie Ramazan Özcan wirkte ein zweiter rot-weiß-roter Legionär beim Sieg gegen enttäuschende Mainzer um Julian Baumgartlinger entscheidend mit. "Der Star ist die Mannschaft - plus Trainer und Betreuer", erzählte der Vorarlberger über das Erfolgsgeheimnis. "Das sind die Momente, für die man Fußball spielt. Das kann dir niemand mit Geld bezahlen."

Trainer Hasenhüttl, dritter Österreicher im Bunde, genoss den Erfolg sichtlich. "Wir haben Geschichte geschrieben. Das ist eine geile Mannschaft", sagte der 48-Jährige. Das bittere Cup-Aus in Unterhaching war vergessen. Der ehemalige ÖFB-Teamstürmer vertraute bei der Premiere in Deutschlands höchster Fußball-Liga zunächst den Zweitliga-Meistern und lag damit goldrichtig. "Sie kennen die Abläufe, haben sie verinnerlicht. Wir haben eineinhalb Jahre gebraucht, um so zu spielen", begründete Hasenhüttl im "ZDF-Sportstudio". Der im Sommer von der Austria gekommene Markus Suttner saß nur auf der Bank.

Schon am Freitag wartet auf die "Schanzer" freilich ein ganz anderes Kaliber. "Respekt ja, aber keine Angst", sagte Hasenhüttl zur großen Aufgabe gegen Borussia Dortmund, das seinerseits beim 4:0 über Mönchengladbach eine Gala ablieferte.

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