Spanien will Ultras aus Fußball-Stadien verbannen

Die Ausschreitungen in Madrid lösten Erschütterung undEmpörung aus.
Die Regierung will sich mit aller Macht gegen die Randalierer stemmen.

Nach dem Tod eines Fußball-Fans bei den schweren Krawallen am Sonntag in Madrid will die spanische Regierung in Zukunft mit aller Strenge gegen randalierende Anhänger vorgehen. Man wolle unter anderem die Ultras aus den Stadien verbannen, sagte der Präsident der obersten Sportbehörde CSD, Miguel Cárdenal, nach einem Krisentreffen der Anti-Gewalt-Kommission des Innenministeriums am Montag in Madrid.

Vor dem Liga-Spiel zwischen Meister Atlético Madrid und Deportivo La Coruña (2:0) war es am Sonntag zu schweren Ausschreitungen gekommen. Rund 200 Ultras gingen in der Nähe des Atlético-Stadions mit Stöcken, Messern und Flaschen aufeinander los. Ein Deportivo-Fan wurde dabei in den Fluss Manzanares geworfen. Der 43-Jährige erlitt einen Herz- und Atemstillstand und eine Gehirnerschütterung. Er starb wenige Stunden später im Krankenhaus.

Das Vorgehen gegen gewalttätige Fans werde man am Donnerstag bei einem Treffen mit Vertretern der Proliga LFP und des RFEF-Verbandes besprechen und beschließen, sagte Cardenal. „Wir wollen diese Personen völlig aus dem Fußball entfernen. Für sie gibt es keinen Platz, weder in den Stadien noch außerhalb“, fügte er an.

Die Ausschreitungen lösten nicht nur in der Sportwelt in ganz Spanien Erschütterung und Empörung aus. „Heute ist einer der traurigsten Tage in der Geschichte des spanischen Fußballs“, sagte Deportivo-Trainer Víctor Fernández. Die Gewalt im Fußball forderte in Spanien nach amtlichen Angaben seit 1982 elf Menschenleben.

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