Europa-Vergleich: Ried ist Erster, Austria Letzter

Tabellenführer Austria rutschte beim WAC aus.
Während die Rieder europaweit das Schlusslicht mit dem besten Punkteschnitt sind, ist das beim Tabellenführer aus Wien genau umgekehrt.

Es ist eine kuriose Meisterschaft, die Bundesliga-Saison 2015/’16. Gerade einmal 16 Punkte trennen nach 19 Runden den Ersten Austria von Schlusslicht Ried. In der Vorsaison lagen zwischen Platz 1 (Salzburg) und Platz 10 (Wr. Neustadt) nach der ersten Runde der zweiten Saisonhälfte 23 Punkte.

Auch der europäische Vergleich ist durchaus kurios: Ried ist mit einem Schnitt von einem Punkt pro Spiel (19 Zähler in 19 Runden) das erfolgreichste Schlusslicht aller UEFA-Länder mit einer eingleisigen obersten Spielklasse, in der die aktuelle Saison noch nicht beendet ist.

Mit Respektabstand rangieren der Letzte aus Polen (Slask Wroclaw, 16 Punkte nach 19 Runden, ø 0,84) und der Letzte aus der Schweiz (FC Vaduz, 15/18, ø 0,84) hinter den Innviertlern. Europas schwächstes Schlusslicht kommt übrigens aus Malta: St. Andrews hat alle 14 Saisonspiele verloren.

Auch am anderen Ende der Tabelle ist die Bundesliga Spitze in Europa – aber im negativen Sinn: Ein so schwacher Punkteschnitt, wie ihn die Austria mit 1,84 Zählern pro Spiel hat, reicht in Europa sonst nur noch in Bulgarien zu Platz 1. Dort führt Ludogorez Rasgrad mit ebenfalls 35 Punkten aus 19 Runden. Zum Vergleich: Deutschlands Tabellenführer Bayern holte im Schnitt pro Spiel 2,67 Punkte (40 Zähler in 15 Runden). Damit sind die Münchner aber nicht die Nummer 1 in Europa. Das ist Olympiakos Piräus: Griechenlands Leader hat noch keinen einzigen Punkt abgegeben und alle 13 Ligaspiele gewonnen.

Zwei Selbstfaller

Österreich aktueller Tabellenführer schaffte das Kuriosum, vergangene Woche zwei Mal bei einem Schlusslicht zu verlieren (2:4 in Ried, 0:2 in Wolfsberg). Trotzdem können die Austrianer, die diese Saison aus den ersten 19 Spielen neun Punkte mehr als im Vorjahr geholt haben, aus eigener Kraft auf Platz 1 in die kurze Winterpause gehen. Ein Heimsieg gegen Altach am kommenden Samstag reicht, weil Verfolger Salzburg am Sonntag in Mattersburg nur Remis gespielt hat.

Das 0:0 war ein nicht zufriedenstellendes Debüt für Trainer Thomas Letsch. Der Deutsche hat als erster Red-Bull-Trainer in seinem ersten Bundesliga-Spiel remisiert. Für Titelfavorit Salzburg war es das dritte Unentschieden in neun Tagen – auch das passt zu dieser kuriosen Saison.

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