Europa League: Alles offen nach den Hinspielen

Nicht viel los zwischen Liverpool (Lucas; li.) und Villarreal (Bakambu; Mitte)
Villarreal besiegte Liverpool 1:0, Sevilla ist nach einem 2:2 bei Donezk Favorit

Wenn man ganz, ganz angestrengt und lange nachgedacht hat, dann war sogar der SK Rapid Wien ein ganz, ganz kleiner Teil der gestrigen Halbfinal-Hinspiele in der Europa League. Gegen zwei der vier Semifinalisten versuchten sich auch die Hütteldorfer in dieser Europacup-Saison – und das gar nicht schlecht: Gegen Schachtar Donezk scheiterte Rapid knapp im Play-off zur Champions League, in der darauffolgenden Gruppenphase der Europa League stiegen die Wiener vor (und mit) Villarreal in die K.-o.-Phase auf.

Das waren noch Zeiten! Und heute weiß man: Während Rapid im Spätsommer 2015 zu einer beachtlichen Hochform auflief, wärmte sich Europas Elite gerade erst für eine lange Saison auf. Dass sowohl Villarreal, als auch Donezk zur erweiterten Spitze des Kontinents gehören, zeigte sich gestern.

Mut & Leidenschaft

Die Ukrainer etwa zeigten in Lwiw gegen den FC Sevilla Mut und Leidenschaft. Gegen den Titelverteidiger aus Südspanien musste Donezk bereits in der sechsten Minute einen Rückstand verkraften. In einer flotten, guten Partie schlugen die Ukrainer noch in der ersten Hälfte zurück: Marlos, einer von neun (!) Brasilianern im Großkader von Donezk, glänzte erst als Torschütze (23.) und zwölf Minuten später als Vorlagengeber – seine scharfe Flanke versenkte Stepanenko per Kopf zur Führung – 2:1.

Die bessere Ausgangsposition für das Rückspiel kommenden Donnerstag hat dennoch Sevilla. Der Titelverteidiger kam nach druckvollem Spiel in der zweiten Hälfte per Elfmetertor von Gameiro zum zweiten Auswärtstor (82.) – Endstand 2:2.

Spätes Glück

Somit könnte es am 18. Mai in Basel zu einem spanischen Endspiel kommen. Denn Villarreal kontrollierte vor eigenem Publikum die Pressing-Maschine Liverpool von Trainer Jürgen Klopp. Der 1:0-Siegtreffer für die Spanier fiel durch Adrian Lopez in der Nachspielzeit.

Die Engländer, die im Viertelfinale Dortmund einen denkwürdigen Schlagabtausch geliefert hatten (Gesamtscore 5:4), kamen nur selten zu guten Torchancen – die beste hatte Firmino, der an die Stange schoss.

Für die Halbfinalisten geht es freilich nicht nur um den Europa-League-Pokal. Der Titelträger ist in der kommenden Saison in der erstrebenswerten Champions League spielberechtigt.
Rapid Wien geht man damit wohl aus dem Weg.

Ergebnisse:

Schachtar DonezkSevilla 2:2 (2:1)
Tore:
Marlos (23.), Stepanenko (36.); Vitolo (6.), Gameiro (82./Elfmeter).

VillarrealLiverpool 1:0 (0:0)
Tor:
Adrian Lopez (92.).

Kommentare