Rapid-Torhüter sorgt für slowakisches Stimmungshoch

Rapid-Torhüter Jan Novota
Ján Novota, Nummer 3 im Team, erklärt, warum der EM-Debütant ein unangenehmer Gegner sein wird.

Aus dem Feld der EM-Debütanten ragt die Slowakei heraus. In einer schweren Gruppe gelang in der Qualifikation 2014 mit Siegen in der Ukraine und gegen Spanien ein fulminanter Start, 2015 wurde Platz zwei und die erste EM-Teilnahme fixiert. Mittendrin: Ján Novota, der als Rapid-Tormann das Fähnchen der Bundesliga-Legionäre hochhält. Der 32-jährige Slowake mit ungarischer Abstammung wird im Nationalteam – so wie in Hütteldorf – wegen seiner menschlichen Qualitäten geschätzt und darf als dritter Tormann mit nach Frankreich fliegen.

"Die Euphorie ist in der Slowakei noch nicht so groß. Ich hoffe, das geht knapp vor dem Turnier richtig los", erzählt Novota. Die in Villarreal im November 2015 erlittene Schulter-Verletzung ließ um das EM-Ticket zittern. Im einzigen Pflichtspiel für Rapid II wurde der Härtetest bestanden. Danach schickte ihn der Klub auf Urlaub. "Ich verzichte dafür auf meinen Urlaub nach der EURO, um gleich voll für Rapid da zu sein."

Derzeit üben die Slowaken in Windischgarsten. Stammtormann ist Matúš Kozáčik (Pilsen), der in der Europa League im direkten Duell mit Novota das Nachsehen hatte. In der EM-Gruppe B gegen England, Wales und Russland wird er einiges zu tun bekommen.

Kompaktes Team

"Wir rechnen uns trotzdem Chancen aus. Auch der dritte Platz könnte reichen", meint Novota. "Unser Teamgeist ist außergewöhnlich. Auch Marek Hamšík als Star des Teams erledigt die Drecksarbeit. Uns zeichnet große Aufopferungsgabe aus."

Neben Napoli-Spielmacher Hamšík gibt es mit Martin Škrtel von Liverpool nur einen Spieler, der als Star durchgeht. Trainer Ján Kozák setzt auf Kompaktheit. Das bissige 4-2-3-1-System der Slowaken gilt als harte Nuss für jeden Gegner. Hamšík kann zudem die in der Serie A erlernten Mätzchen einsetzen. "Marek ist ruhig, höflich, ohne Allüren. Aber auf dem Platz ist er eine Führungsfigur, die manchmal auch Druck auf die Schiedsrichter ausübt."

Der freundliche Riese auf der Ersatzbank wird sich hingegen ruhig verhalten, für gute Stimmung sorgen, Extratraining für die Schulter absolvieren. Und dankbar sein. "Doktor Zifko mit der perfekten OP, die Rapid-Trainer, unser Physiotherapeut Wojtek Burzec, meine Frau – alle haben mir in der schwierigen Zeit sehr geholfen. Dafür werde ich ewig dankbar sein."

Rapid-Torhüter sorgt für slowakisches Stimmungshoch

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