Ein Salzburger Lehrspiel mit zehn Mann

Adi Hütter lobte seine Mannschaft.
Der Meister ist vor der Champions-League-Qualifikation bereits in Topform.

Die Kurve zeigt nach unten – zehn Tore im Cup in Sollenau, sechs Tore zum Ligastart gegen Rapid, fünf Tore in Wr. Neustadt. Kündigt sich da bei Salzburg gar eine Krise an? Im Ernst: Es war beeindruckend wie Salzburg am Samstag spielte, nachdem Sadio Mane, der laut Trainer Adi Hütter bis dahin "aktivste Spieler" seines Teams, ausgeschlossen worden war. 15 Minuten benötigte der Meister, um aus einem 1:0 mit nur zehn Mann ein 4:0 zu machen.

"Wir haben gar nicht gespürt, dass wir einer weniger waren", sagte Christian Schwegler, der sein erstes Tor für seit März 2010 erzielen konnte. Damals traf er nur unweit von Wr. Neustadt entfernt bei einem 6:1 in Mattersburg. "Was das Team mit einem Mann weniger abgeliefert hat, das war schon sensationell. Das Schönste ist, dass wir in Unterzahl pressen können und dennoch keinen Unterschied sehen", lobte Hütter seine Mannschaft

"Sie haben so gute Aktionen, da kommt man außen fast gar nicht mehr mit. Ich schaue ihnen ja auch gerne zu", meinte ein angesichts der meisterlichen Dominanz resignierender Neustadt-Coach Heimo Pfeifenberger. Die Bilanz der Niederösterreicher in den letzten acht Spielen gegen Salzburg ist direkt unheimlich: acht Niederlagen, 4:40-Tore.

Mit Schiedsrichter Harald Lechner war er weniger zufrieden. "In so einer Situation kann man nicht Gelb-Rot geben", sagte der 45-Jährige über den Ausschluss von Sadio Mane. Der Senegalese hatte seine zweite Gelbe Karte erhalten, weil er einen Freistoß nicht regelkonform ausgeführt hatte. Dass der Ball gesperrt war, konnte er aber nicht sehen, dazu spielte er noch zurück in die eigene Hälfte.

Völlig unnötig war hingegen die erste Gelbe Karte: Mane hatte den Ball nach einer eindeutigen Schiedsrichterentscheidung weggeschossen. Und war völlig zurecht verwarnt worden. "Es gibt Regeln, daran muss sich jeder halten", meinte Hütter dazu.

In Ried am Samstag wird Mane fehlen, in Baku am Mittwoch wird der Senegalese hingegen dabei sein. Salzburg fliegt am Dienstag in die Hauptstadt Aserbaidschans, wo im Hinspiel der 3. Runde der Champions-League-Qualifikation Karabach Agdam wartet. Österreichs Meister fliegt ungewohnt spät weg, erst nach 21 Uhr Ortszeit wird man in Baku landen. Um 23 Uhr wird trainiert, um 0.30 Uhr zu Abend gegessen. "Wir richten uns nach unserer Zeit", erklärte Hütter.

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