Ein junger Belgier ist für Salzburg "interessant"

Christoph Freund (li.) ist bei der Spielersuche in Belgien fündig geworden,
Der 21-jährige Flügelstürmer Leandro Trossard ist bei Red Bull im Gespräch.

Auch wenn es dank sechs Punkte Vorsprung auf Rapid sechs Runden vor Schluss alles für die Titelverteidigung spricht, zum Meistertitel will sich in Salzburg niemand gratulieren lassen – auch Christoph Freund nicht. "Wir haben jetzt eine gute Ausgangsposition, und es schaut besser aus als im Herbst oder noch vor ein paar Wochen", sagt der Sportliche Leiter.

Ob Red Bull zum dritten Mal in Serie Meister wird oder nicht, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Im Hintergrund wird aber natürlich schon intensiv die neue Saison geplant – auch weil die Zeit in diesem Jahr besonders drängt. Österreichs Meister muss (aller Voraussicht nach) schon in der 2. Runde in die Champions-League-Qualifikation einsteigen. Das Hinspiel findet bereits in der Woche nach dem EM-Finale am 10. Juli statt.

Enger Zeitplan

Deshalb haben die Salzburger einen kurzen Sommerurlaub. Anfang Juni beginnt die Vorbereitung. Noch viel früher soll der Kader stehen. Ende April hat man sich zum Ziel gesetzt. "Man wird sehen, ob dann schon alle Verträge unterschrieben sind. Aber eine Tendenz sollte erkennbar sein", sagt Freund.

In Salzburg wird sich personell wieder einiges tun, auch wenn vielleicht nicht gar so viel wie im Sommer 2015. Damals war nach dem Abgang zahlreicher Stammspieler der Umbau eingeleitet worden, elf neue Spieler verpflichtet worden.

Trainer Oscar Garcia hat schon vor drei Wochen angekündigt, dass er gerne neue Außenstürmer hätte, weil es im aktuellen Kader "nicht viele" geben würde. Einer der neuen Flügelstürmer könnte der Belgier Leandro Trossard sein. Der 21-Jährige ist bis Saisonende von KRC Genk an OH Leuven ausgeliehen. Der Linksaußen hat in dieser Saison acht Tore für das Schlusslicht der Jupiler Pro League erzielt, sieben weitere hat er vorbereitet. "Wir kennen ihn. Er ist ein interessanter Spieler", sagt Freund.

Causa Hinteregger

Offen ist die Zukunft von Martin Hinteregger. Der Teamverteidiger ist bis Saisonende an Mönchengladbach verliehen. Die Deutschen haben eine Kaufoption, die sie laut Freund bis Ende April ziehen können. Aber Hinteregger ist nicht der einzige Spieler, den die Salzburger verliehen haben. Peter Ankersen hat sich beim FC Kopenhagen durchgesetzt. In Salzburg geht man davon aus, dass der dänische Tabellenführer die Kaufoption ziehen wird.

Marco Djuricin hatte einen starken Start bei Brentford, nach einer Knöchelverletzung kam er nicht mehr viel zum Einsatz. Der englische Zweitligist hat eine Kaufoption, seine Zukunft ist laut Freund offen.

Keine Option für Salzburg dürfte Ante Roguljic sein. Der 20-Jährige ist an Hajduk Split verliehen, spielt dort aber nur sporadisch. "Er ist nicht in unserem Fokus", sagt Freund.

Starke Abwehr

Auch ohne Hinteregger ist die Defensive mittlerweile eine Stärke von Salzburg. Das Innenverteidigerduo Duje Caleta-Car und Sommerneuzugang Paulo Miranda harmoniert sehr gut. Der Brasilianer hat längst bewiesen, dass er kein Fehlkauf ist. Zu so einem war er bereits abgestempelt gewesen. "Wir sind sehr zufrieden mit seiner Entwicklung", freut sich Freund.

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