Duell um die Vorherrschaft in Manchester

Manchester United läuft nach 500 Tagen im Abseits Manchester City wieder den Rang ab.

499 Tage war Manchester City besser als United. Ein 1:2 am Montag bei Crystal Palace beendete aber die Vorherrschaft der Citizens in Manchester. Und am Sonntag kommt es zum großen Duell der Stadtrivalen. Es war die längste Vorherrschaft von City seit Jahrzehnten gewesen.

Das einst große United befindet sich aber nach dem Abgang von Alex Ferguson im zweiten Jahr einer Selbstfindungsphase, im ersten unter Louis van Gaal. Das Selbstvertrauen ist aber durch Platz drei gewachsen. "Es ist eine unglaublich bedeutsame Partie für beide Klubs, für die Fans, aber auch für mich persönlich. Wir wollen, dass die United-Anhänger am Montagvormittag bei der Arbeit Scherze mit den City-Fans machen können", sagte United-Kapitän Wayne Rooney.

850 Millionen Euro

Seit 2008 aber haben die Hellblauen mithilfe der Scheichs die Kluft zu United schließen können. 850 Millionen Euro wurden unter Scheich Khaldoon al-Mubarak in diesen sieben Jahren für neue Spieler ausgegeben. Doch weder Roberto Mancini noch Manuel Pellegrini konnten den teils teuren Spielen eine dauerhafte Siegermentalität einhauchen.

Manchester City wollte diese Saison wieder um alle Titel kämpfen, kann jetzt aber keinen mehr holen. Nur vier Siege in den letzten 14 Spielen haben die Träume von Champions League, FA-Cup und Meisterschaft beendet. Aus einem Punktegleichstand mit Leader Chelsea wurden neun Punkte Rückstand.

Es ist eine reife Mannschaft, die so viel erreichen wollte, jetzt aber mit leeren Händen dasteht. 29 Jahre beträgt das Durchschnittsalter, es ist die älteste in der Premier League. Bei den Medien ist vor allem der Trainer Schuld an der Misere. Der Chilene Manuel Pellegrini soll keine Stammelf gefunden haben und wichtige Spiele vercoacht haben – wie bei der Heimniederlage in der Champions League gegen den FC Barcelona.

Zweite Geige

Aber auch die härtesten Kritiker des Chilenen geben diesem nicht die alleinige Schuld. Die vielen Millionen haben aus City in dieser kurzen Zeit keinen Glamourklub gemacht. Man glaubt zu spüren, dass City oft nur die zweite Geige gespielt hat, dass man eine Klubgeschichte hat, in der oft gegen den Abstieg gespielt wurde oder gar in unteren Ligen gekickt wurde.

Auch auf den FC Barcelona fehlt noch viel. Die Katalanen sind das erklärte Vorbild. Vor fast drei Jahren wurde Txiki Begiristain als sportlicher Leiter geholt und Ferran Soriano als Geschäftsführer.

Trotzdem heißt es unter der Hand, dass der Klubchef die beiden Katalanen nicht antasten wird. Sie gelten als Teil eines längerfristigen Plans. Al-Mubarak würde gerne Pep Guardiola als Trainer holen, dessen Vertrag mit den Bayern im kommenden Sommer ausläuft.

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