Dragovic auf den Spuren des Herminators

Basel-Legionär Aleks Dragovic arbeitet mit Kondi-Trainer Bergmüller täglich an seiner Fitness.

Es gibt Fußballer, die verlassen sich auf das gemeinsame Mannschaftstraining bei ihrem Verein. Und es gibt Spieler, denen das zu wenig ist. Spieler, die mehr wollen und nichts dem Zufall überlassen auf dem steilen Weg der Karriereleiter. Paul Scharner zum Beispiel. Der Exzentriker unter Österreichs Kickern ist seit Jahren bekannt dafür, ein absoluter Ausnahmeathlet im Kreise seiner Berufskollegen zu sein. An Scharners Einstellung und Fitness können sich einige ein Beispiel nehmen. Aleksandar Dragovic tat dies.

Auf Scharners Vermittlung engagierte der 22-Jährige vor einem Jahr Professor Heinrich Bergmüller als Konditionstrainer. Klubs wie Lazio Rom, der Hamburger SV, Arsenal oder Inter Mailand umwerben Dragovic, der während seines Urlaubs in Wien täglich mit Bergmüller arbeitet. Der Fitness-Coach war einst verantwortlich für die unzähligen Erfolge des Hermann Maier. Auch Dimitar Berbatow arbeitete mit ihm, ehe er 2011 im Trikot von Manchester United Torschützenkönig in der englischen Premier League wurde. Der Bulgare war ebenso zu Gast in Bergmüllers Kompetenz-Zentrum in Wien-Liesing wie viele andere. Wer dieser Tage dort einen Blick hineinwarf, konnte sich davon überzeugen. Aleksandar Dragovic schwitzte Seite an Seite mit Ski-Weltmeisterin Kathrin Zettel nach Bergmüllers Anweisungen.

Trainingspensum verdoppelt

„Seit letzten Sommer haben wir Aleks’ Trainingspensum verdoppelt“, betont Bergmüller. Auf dem Programm stand Regenerationstraining und die Verbesserung der Grundlagenausdauer. „Das sind entscheidende Elemente, er hat letzte Saison 60 Spiele absolviert.“

Ein Schwerpunkt war auch die Umstellung der Ernährung. „Unter den Reise-Strapazen einer Saison mit vielen Spielen leidet die Ernährung. Dazu haben viele Leistungssportler eine Gluten-Unverträglichkeit. Nach hochwertigen Laboranalysen haben wir auch bei Aleksandars Ernährung viel umgestellt.“ So wurde auch Dragovics Körperfettanteil von elf auf sieben Prozent reduziert. „Früher hab’ ich mich oft sehr müde gefühlt und nach dem Vormittagstraining einen Mittagsschlaf gebraucht“, erinnert sich Dragovic. „Seit einem halben Jahr brauch’ ich den nicht mehr.“

Täglich in Kontakt

Gearbeitet wird auch während der Saison, wenn Dragovic bei seinem Klub im Ausland ist. „Wir stehen täglich in Kontakt. Aleks nimmt sich mittels eines Laborgeräts Blut aus dem Finger ab und schickt mir die Werte. So sehe ich, ob er ausreichend trinkt und ob die Ernährung passt. Auf Basis der Blutwerte wird das Training gesteuert.“

Den ersten Schritt habe man gesetzt. „Ab jetzt werden wir auch an der Kraft und Schnelligkeit arbeiten“, sagt Bergmüller, der mit seinem Schützling mehr als zufrieden ist. „Aleksandar Dragovic ist außergewöhnlich fleißig und konsequent. So etwas findet man nicht oft.“www.enorminform.at

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