Deutschland löst das EM-Ticket

Umjubelt: Kruse (Mitte) kam in der 76. Minute und traf in der 79. zum 2:1 für Deutschland.
Ein Tor des eingewechselten Kruse bringt den Deutschen den Gruppensieg und das Ticket nach Frankreich.

Nach der Niederlage in der vorletzten Runde der EM-Qualifikation in Irland musste Weltmeister Deutschland noch einmal um einen Startplatz bei der EM 2016 in Frankreich bangen. Gegner Georgien wurde am Sonntagabend in Leipzig zwar nicht mit Angst und Schrecken begegnet, aber doch mit einigem Respekt, schließlich galt es, eine Blamage zu verhindern.

Im Vergleich zur Partie am vergangenen Donnerstag präsentierte sich die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw zwar mit deutlich mehr Zug zum Tor und auch mit mehr Tempo – doch erst nach 49 Minuten landete der Ball im Tor: Thomas Müller nutzte einen Elfmeter nach Foul von Georgiens Kapitän Kankava an Özil zur deutschen Führung.

Wende nach 53 Minuten

Dass die Vorsicht berechtigt war, zeigte sich schon drei Minuten später: Hector köpfelte eine Flanke aus dem deutschen Fünfmeterraum hinaus – und außerhalb des Strafraums nahm Kankava den Ball volley und traf herrlich zum Ausgleich.

Das war der Wendepunkt im Spiel jener Mannschaft, die sich nach der Pleite von Dublin mit nur einer Änderung rehabilitieren sollte (Schürrle ersetzte den verletzten Götze im Sturm). Nun kam Georgien zu Chancen, und Deutschland hatte Glück, dass ein elferreifes Foul von Gündogan an Okriashvili nicht geahndet wurde (60.). Ein Grund dafür war, dass nun wie schon am letzten Donnerstag den deutschen Aktionen das Tempo fehlte, ebenso die Ideen – meist wurde relativ stupide in den Strafraum des Gegners geflankt, der mit der Abwehr keine große Mühe hatte.

Besserung brachte die Einwechslung von Max Kruse in der 76. Minute: Nach Pass von Özil stellte der 27-jährige Wolfsburger auf 2:1, der glückliche Schlusspunkt unter eher matte 90 Minuten.

Dass man auch mit einer 0:2-Niederlage in Bosnien-Herzegowina nach Frankreich fahren kann, zeigte Wales – erstmalige Qualifikation für eine EM-Endrunde. Es geht aber auch mit einem 3:0-Sieg in Armenien: Albanien verwies Dänemark auf Platz drei. Ein weiteres EM-Ticket sicherte sich am Sonntag Rumänien, das auf den Färöer Inseln mit 2:0 siegte.

Zum ersten Mal seit 2002 wird ein Turnier wohl ohne die Niederlande stattfinden. Der WM-Dritte muss hoffen: Die Türkei braucht gegen Island nur einen Punkt, um das Play-off zu erreichen.

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