Deutschland dank "Schotten-Schreck" Müller auf Kurs

Thomas Müller trifft und trifft.
Nach dem 3:2-Sieg gegen Schottland zweifelt im deutschen Lager niemand mehr an der EM-Teilnahme.

Nach dem in Glasgow vollendeten Sechs-Punkte-Auftrag machte Weltmeister-Trainer Joachim Löw schon ein "Hakerl" unter die Qualifikation für die Fußball-EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli 2016). "Natürlich bin ich überzeugt, dass wir das schaffen, dass wir durchkommen", betonte der deutsche Trainer nach dem 3:2-(2:2)-Sieg am Montagabend in Schottland.

Die Vorstellung im stimmungsvollen Hampden Park fiel zwar nicht so begeisternd aus wie drei Tage zuvor beim 3:1-Erfolg im Topspiel gegen Polen, aber das störte im DFB-Tross niemanden großartig. "Wir haben ein sehr souveränes Spiel gemacht, auch wenn sich 3:2 vielleicht knapper anhört", resümierte Schotten-Schreck Thomas Müller.

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Torjäger vom Dienst

Innerhalb weniger Tage hat der Weltmeister die Kräfteverhältnisse in der Gruppe D zurecht gerückt. Mit 19 Punkten geht Deutschland als Spitzenreiter vor Polen (17 Punkte nach einem 8:1-Heimtriumph über Gibraltar), Irland (15 nach 1:0-Heimsieg gegen Georgien) und Schottland (11) in die letzten zwei Quali-Spiele. Schon ein Unentschieden im nächsten Spiel am 8. Oktober in Dublin gegen Irland reicht, um das Ticket für die EM 2016 in Frankreich endgültig zu lösen. "Man hat jetzt in den beiden Spielen eine andere Nationalmannschaft gesehen", stellte Tormann Manuel Neuer zufrieden fest.

Verlass war einmal mehr auf Müller, der wie beim 2:1 im Hinspiel erneut gegen die Schotten doppelt traf (18., 34. Minute). "Manchmal läuft es besser, mal schlechter. Zur Zeit läuft es besser", bemerkte der Bayern-Profi nach seinen Quali-Treffern sieben und acht. Löw lobte Müllers Instinkt im Strafraum. "Das zeichnet ihn aus, das kann man nicht lernen. Das ist eine Sache, die Thomas Müller im Blut hat. Er riecht, wohin kommt der Ball. Das ist Gold wert für uns." Auch am Siegtor von Ilkay Gündogan (54.) war Müller entscheidend beteiligt.

Hummels-Eigentor

Als Schönheitsfehler vor 52.000 Zuschauern wurden die Gegentore bewertet. Mats Hummels unterlief nach einem Freistoß ein Eigentor (28.), dazu traf James McArthur (43.) im Anschluss an einen Eckball. "Wir haben bei den Standards Fehler gemacht. Die beiden Gegentore ärgern uns", sagte Neuer, der bei beiden Toren keine gute Figur machte.

Löw reagierte nachsichtig nach dem geglückten Start in die EM-Saison: "Unser Anspruch war, dass wir die beiden Spiele gewinnen. Das haben wir geschafft. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen."

Bei den erneut punktlosen Schotten, die schon vor drei Tagen mit dem 0:1 in Georgien eine Niederlage kassiert hatten, wurden dagegen Durchhalteparolen strapaziert. "Wir sind noch immer dabei", meinte Teamchef Gordon Strachan zu den Quali-Chancen seines Teams, das nun am 8. Oktober im Heimspiel gegen Polen unter Siegzwang steht und gleichzeitig auf Schützenhilfe der Deutschen in Irland hoffen muss.

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