Rapid: Gegen das Gesetz der Serie

Mit einer Niederlage gegen Dnipropetrowsk im Gepäck kommen Stürmer Hladkyj und Donezk nach Wien.
Bisher haben sich nur Klubs aus Top-10-Ländern im Nicht-Meister-Weg der Qualifikation durchgesetzt.

Rapid könnte Historisches schaffen, sollte sich Österreichs Rekordmeister gegen Schachtar Donezk für die Gruppenphase der Champions League qualifizieren. Denn noch nie hat sich ein Klub, der nicht aus einer der Top-10-Nationen des UEFA-Länderrankings kommt, über den sogenannten Nicht-Meister-Weg durchgesetzt.

2009 war dieser eingeführt worden. Viele Klubs, die sich schlussendlich für die Gruppenphase qualifizieren konnten, gehören zu den ganz Großen Europas, wie etwa die Bayern. Die Münchner schalteten 2011 im Play-off den FC Zürich mit dem Gesamtscore von 3:0 aus. Oder AC Milan. Die Italiener gewannen vor zwei Jahren das entscheidende Play-off-Rückspiel gegen PSV Eindhoven mit 3:0.

Engländer top

Am erfolgreichsten im Nicht-Meister-Weg ist aber bisher Arsenal London: Die Mannschaft von Arsène Wenger setzte sich 2009, 2011, 2013 und 2014 durch. In dieser Saison gehören die Londoner zu den 22 Klubs, die bereits fix für die Gruppenphase qualifiziert sind.

Rapid geht natürlich als Außenseiter in die beiden Duelle – zumindest dann, wenn man die Platzierung im UEFA-Klubranking als Maßstab nimmt. Schachtar Donezk liegt in der aktuellsten Wertung (inklusive Bonuspunkte aus dieser Saison) auf Rang 23, Rapid ist trotz des Aufstieges gegen Ajax Amsterdam nur auf Rang 107 zu finden.

Damit sind die Wiener von allen zehn Vereinen, die im Play-off des Nicht-Meister-Weges in den kommenden zwei Wochen dabei sind, am schlechtesten klassiert. Dazu ist Rapid der einzige Klub, der nicht aus einer Top-10-Nation kommt und damit der einzige Verein, der diese Saison das Gesetz der Serie brechen könnte.

Misslungene Generalprobe

Schachtar Donezk kommt ohne Erfolgserlebnis zum Hinspiel am Mittwoch ins Wiener Ernst-Happel-Stadion: Am Freitag setzte es gegen Dnipro Dnipropetrowsk eine 0:2-Heimniederlage. Das Spiel gegen den Europa-League-Finalisten 2015 fand aber weder in Donezk noch in Lemberg (dort steigt am 25. August das Play-off-Rückspiel), sondern in Odessa statt.

Vor 13.200 Zuschauern entschieden der Brasilianer Matheus und Selesnjow die Partie in der Schlussphase. Schachtar-Trainer Mircea Lucescu setzte seine A-Elf ein, die Startelf war identisch mit jener, die in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation Fenerbahçe Istanbul zu Hause 3:0 besiegt hatte.

Das Hinspiel am Mittwoch in Wien (20.45 Uhr) wird ausverkauft sein. Der bisherige Verlauf des Vorverkaufs lässt jedenfalls keinen anderen Schluss zu. Im exklusiven Verkauf an Mitglieder und Abonnenten wurden bis Samstag 26.140 Tickets abgesetzt. Gestern bildeten sich lange Schlangen vor den Kassen des Happel-Stadions.

Rapids Vorbilder

Folgende Mannschaften haben sich bisher über den sogenannten „Nicht-Meister-Weg“ seit dessen Einführung vor sechs Jahren für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert:

2009: Olympique Lyon, Arsenal London, VfB Stuttgart, Fiorentina, Atlético Madrid.2010: Tottenham Hotspur, Sporting Braga, Werder Bremen, AJ Auxerre, Ajax Amsterdam.2011: Villarreal, Benfica Lissabon, Arsenal London, Bayern München, Olympique Lyon.2012: Sporting Braga, Spartak Moskau, FC Málaga, Dynamo Kiew, OSC Lille.2013: Real Sociedad, Schalke 04, Zenit St. Petersburg, AC Milan, Arsenal London.2014: Arsenal London, Zenit St. Petersburg, Bayer Leverkusen, FC Porto, Athletic Bilbao.

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