Formbarometer vor CL-Gigantenduellen

Trio Infernal: Barça-Regisseur Iniesta (re.) gratuliert den Tor-Giganten Suárez, Messi und Neymar (v. li.).
Wer reist nach Berlin? Juventus gegen Real und Barcelona gegen Bayern spielen um die Finaltickets.

Es ist kurios: Obwohl die vier Semifinalisten Real Madrid, Bayern, Barcelona und Juventus zusammen 37-mal das Finale der Champions League sowie des Meistercups erreicht haben, wird es am 6. Juni in Berlin eine Finalpaarung geben, die es in den bisherigen 59 Saisonen der europäischen Königsklasse noch nie gegeben hat.

Wer sich in den Gigantenduellen durchsetzt, wird in den kommenden beiden Wochen entschieden. Am Dienstag und Mittwoch stehen die Hinspiele am Programm. Zunächst empfängt Juventus Real, einen Tag später Barcelona die Bayern. Wie sind die Konkurrenten in Form? Der KURIER nimmt die vier Final-Aspiranten unter die Lupe.

Juventus Es war Feiern angesagt am Samstagabend. Zum 31. Mal fixierten die Turiner durch ein 1:0 bei Sampdoria Genua den Scudetto, die italienische Meisterschaft. Nach einem Freudentanz und ein paar Schluck Champagner war aber auch schon wieder Schluss. "Zehn Minuten Party waren erlaubt", sagte Kapitän Buffon. Trainer Allegri fuhr mit seiner Mannschaft in ein Trainingslager. "Das, was jetzt zählt, ist Real", meinte Arturo Vidal, der in Genua per Kopf getroffen hatte. Das Selbstvertrauen hat sich Juve also geholt. Die Formkurve passt auch: Nach dem verlorenen Derby gegen den FC Turin gab es unter der Woche auch ein 3:2 gegen die Fiorentina.

Formbarometer vor CL-Gigantenduellen
Real Madrid's Cristiano Ronaldo celebrates after scoring against Sevilla during their Spanish first division soccer match at Ramon Sanchez Pizjuan stadium in Seville, southern Spain, May 2, 2015. REUTERS/Marcelo del Pozo
Real MadridRonaldo, Ronaldo, Ronaldo – alle drei Treffer erzielte der Superstar für die Madrilenen am Samstag im Primera-División-Schlager beim FC Sevilla. Dank des 3:2-Sieges wahrte Real den Zwei-Punkte-Rückstand auf Tabellenführer FC Barcelona. Die Generalprobe für Turin ist dem Champions-League-Titelverteidiger also gelungen. Aber wieder wurden zwei Gegentreffer kassiert wie schon am vergangenen Sonntag beim 4:2 in Vigo. Für Real-Verteidiger Sergio Ramos ist die Lösung der Defensivprobleme eine einfache: "Wir brauchen die Tore von Ronaldo." Gut, dass der Portugiese trifft und trifft. Schon 53 Treffer hat Ronaldo diese Saison erzielt.

FC Barcelona Real hat einen Ronaldo, der ewige Rivale hat Messi, Neymar und Suárez. Das Trio infernale des FC Barcelona trifft ebenfalls wie am Fließband. Sechs Tore steuerten die drei Stürmerstars beim 8:0 in Córdoba bei. Zusammen haben Messi, Neymar und Suárez schon 108 (!) Treffer in dieser Saison erzielt. "Das stärkt uns für das Spiel gegen Bayern den Rücken", sagte Trainer Luis Enrique nach dem Torfestival beim Fix-Absteiger. Einen 8:0-Sieg hatten die Katalanen zuletzt vor gut vier Jahren bei Almeria gefeiert. Eine Woche später wurde Real Madrid 5:0 besiegt.

FC Bayern München Zwei Niederlagen innerhalb von vier Tagen, das ist man in München nicht gewöhnt. Auf die Elfmeter-Blamage im DFB-Pokal-Semifinale gegen Dortmund folgte am Samstag in der Bundesliga ein 0:2 in Leverkusen – ein Ergebnis, das Trainer Guardiola gelassen nahm, immerhin ist der 25. Meistertitel ja schon seit einer Woche fix. "Dass keiner verletzt wurde, das ist die gute Nachricht", sagte Pep Guardiola vor dem Duell mit seinem Ex-Klub. Der Katalane schonte alle Spieler, die er schonen konnte. Aussagekraft hat das 0:2 deshalb keine, denn Regionalliga-Spieler wie Strieder und Görtler werden am Mittwoch im Nou Camp nicht dabei sein.

Dienstag, 5. Mai, 20.45 Uhr:
Juventus TurinReal Madrid

Mittwoch, 6. Mai, 20.45 Uhr:
FC BarcelonaBayern München

Die Rückspiele

Dienstag, 12. Mai, 20.45 Uhr:
Bayern MünchenFC Barcelona

Mittwoch, 13. Mai, 20.45 Uhr:
Real MadridJuventus Turin

Das Finale

Samstag, 6. Juni, 20.45 Uhr im Berliner Olympiastadion

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