Wie die Champions League ab 2018 ablaufen soll

2016: Ibrahimovic und PSG schalten im Achtelfinale Chelsea aus.
Nur noch zwei Gruppen, aber dafür mit je acht Klubs.

"Ich schließe es nicht aus, dass man in Zukunft eine europäische Liga gründet, in der 20 große Teams aus Italien, Deutschland, England, Spanien und Frankreich spielen" Diese Aussage von Karl-Heinz Rummenigge, die der Bayern-Boss im Jänner in einer Diskussionsrunde an der Mailänder Wirtschaftsuniversität Bocconi tätigte, hatte für Aufregung gesorgt.

Aber sie war nicht mehr als ein Vorbote auf das, was dem europäischen Klubfußball bevorsteht. Die Vision von Rummenigge, der ja auch Vorsitzender der European Club Association (EEC), der Interessenvertretung der europäischen Klubs ist, könnte nämlich in einer ähnlichen Form Realität werden.

Neue Superliga

Wie die Champions League ab 2018 ablaufen soll
epa04624552 Zlatan Ibrahimovic (L) of Paris Saint Germain vies for the ball with Gary Cahill (R) of Chelsea FC during the UEFA Champions League round of 16 first leg soccer match between Paris Saint Germain and Chelsea FC at the Parc des Princes Stadium, in Paris, France, 17 February 2015. EPA/YOAN VALAT
Die englische ZeitungThe Guardianberichtete von konkreten Plänen einer Modusänderung der Champions League. Demnach soll die Gruppenphase zu einer Mini-Superliga werden. Zwei Gruppen zu je acht Teams sollen das bisherige Format von acht Gruppen zu je vier Teams ersetzen. Vor der Gruppenphase soll es eine K.o.-Runde mit 32 Mannschaften geben, in der 16 gesetzte auf 16 ungesetzte Teams treffen.

Möglich wäre so eine Reform allerdings erst 2018, denn bis dahin sind die TV-Rechte für den aktuellen Modus verkauft. Und die sogenannten Bewerbszyklen laufen immer drei Jahre, der aktuelle Zyklus hat erst im Sommer 2015 begonnen.

Laut der englischen Zeitung will der Europacup-Veranstalter UEFA so unattraktive Gruppenspiele vermeiden. Denn mit einer Champions-League-Reform im Jahr 2009 wurde die Chance für Meister kleinerer Länder erhöht, sich für die europäische Eliteliga zu qualifizieren. Seither schaffen es regelmäßig nicht gerade zugkräftige Vereine wie Borisow, Malmö FF oder APOEL Nikosia in die Gruppenphase.

Die UEFA selbst äußerte sich kryptisch zu den angeblichen Plänen. "Es liegen derzeit keine konkreten Vorschläge auf dem Tisch, da wir gerade zum Beginn eines neuen Zyklus unserer Wettbewerbe stehen", meinte der europäische Verband.

Höhere Prämien

Aber der Druck der europäischen Topvereine auf die UEFA ist groß, obwohl die Champions-League-Prämien zuletzt noch einmal kräftig angehoben wurden. Statt etwas mehr als einer Milliarde Euro werden seit Sommer 2015 1,257 Milliarden Euro an die Klubs verteilt.

Doch das ist wenig im Vergleich zu jenen Geldern, die der neue TV-Vertrag der Premier League garantiert. Englands 20 Erstligisten bekommen ab Sommer 2,3 Milliarden Euro pro Saison, obwohl sie anders als in der Champions League nicht ihre Werberechte abtreten müssen.

Die Großen wollen unter sich bleiben, um in der Champions League ähnlich viel lukrieren zu können. Nimmt man die Semifinalspiele als Maßstab, sind sie das aber schon. Zuletzt spielte 2005 mit PSV Eindhoven ein Klub um den Finaleinzug, der nicht aus jenen fünf Ländern kommt, die Rummenigge in einer Europa Liga haben will.

Und die Kritik, dass die Champions League langweilig ist, weil immer dieselben Klubs gegeneinander spielen, wird noch größer werden. Dauerduelle wie Chelsea gegen PSG werden in der neuen Gruppenphase Normalität sein. Beide Klubs sind seit 2014 drei Mal in Serie in der Champions League aufeinandergetroffen.

Die Qualifikation

Fix qualifiziert sind neben dem Titelverteidiger die Meister der nach dem UEFA-Ranking besten zwölf Ligen sowie die Zweiten der besten sechs Ligen und die Dritten der besten drei Ligen. Je fünf Plätze werden zum einen unter den verbliebenen Meistern und den besten nicht qualifizierten Teams aus den 15 besten Ligen ausgespielt. Qualifiziert sich der Titelverteidiger über die Liga, geht dessen Fixplatz an den Gewinner der Europa League.

Der Hauptbewerb

Die 32 Teilnehmer werden in vier Töpfe eingeteilt und in acht Gruppen gelost. Die ersten beiden Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für das Achtelfinale, ab dem es im K.-o.-Modus weitergeht. Die Gruppendritten spielen in der Europa League weiter.

Das Preisgeld

Die UEFA schüttet insgesamt 1,257 Milliarden Euro aus. Jeder Teilnehmer erhält 12 Millionen Startgeld, pro Sieg gibt es 1,5 Mio., für ein Remis 500.000. Für das Erreichen des Achtelfinales gibt es eine Prämie in Höhe von 5,5 Mio., für das Viertelfinale 6 Mio., für das Semifinale 7 Mio. und das Finale 10,5 Mio. Der Sieger erhält zusätzlich 4,5 Mio. Euro Erfolgsprämie.

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