Adi Hütter beendet die Ära Roger Schmidt

Neue Rolle: Massimo Bruno gibt nun den Salzburger Spielmacher.
Der Meister, der heute bei Grödig gastiert, hat eine neues System in petto.

Vor ziemlich genau einem Jahr lieferten sich der damalige Grödig-Coach Adi Hütter und der damalige Salzburger-Trainer Roger Schmidt nach einem Derby einen kindisch anmutenden Streit. Nach dem verbalen Schlagabtausch hatten sich die Trainerkollegen, die einander davor große gegenseitige Hochachtung entgegenbracht hatten, nichts mehr zu sagen. Es gab auch keinen persönlichen Kontakt, als Hütter in Salzburg auf Schmidt folgte.

Der neue Trainer beim Meister tut sich schwer, aus dem Schatten seines Vorgängers zu treten, muss sich den Vergleich mit der Rekordsaison 2013/’14 gefallen lassen.

Vor Kurzem veränderte Hütter nach immerhin 19 Saisonspielen ein zwei Jahre erfolgreich praktiziertes System: Aus Schmidts 4-4-2 (bei Defensivaktionen) und 4-2-4 (bei Offensivaktionen) wurde ein 4-3-1-2 (bei Defensivaktionen) und ein 4-1-3-2 (bei Offensivaktionen).

"Jeder Trainer hat unterschiedliche Ansichten. Das ist nun einmal so. Mein Ziel war es, die Mannschaft mit einem neuen System vertraut zu machen. Ich bin zu der Auffassung gekommen, dass uns mit unserem Personal dieses System entgegenkommen kann", begründete Hütter die Umstellung, der betonte, dass es für ihn sehr wichtig ist, dass sein Team mehrere Systeme beherrscht.

Hütter setzt nun zwei variable Spieler im linken und rechten Halbfeld und einen zentralen offensiven Mittelfeldspieler hinter den weiterhin zwei Spitzen ein. Dafür verzichtet er auf die offensiven, variablen Flügelspieler.

Die bisher zwei Spiele mit dem neuen System brachten 4:2-Siege gegen Ried und Zagreb. Salzburg schießt also weiter viele Tore, bekommt aber auch zu viele. Für Hütter ist das eine Folge der kurzen Umstellungszeit: "Dass wir fehleranfällig sind, ist normal. Wir versuchen natürlich, diese Fehler so schnell wie möglich abzustellen."

Von den Spielern wird noch mehr körperlicher Aufwand verlangt. Die 117 gelaufenen Kilometer sowie die 217 Sprints am Donnerstag gegen Dinamo Zagreb waren laut Hütter Topwerte in dieser Saison.

Wohl auch deshalb kündigte der Salzburg-Trainer für das Derby in Grödig (16.30 Uhr, live ORFeins, Sky Sport Austria) nach einer englischen Woche, der zwei weitere folgen, personelle Veränderungen an: "Wir haben gute Spieler auf der Bank, die immer für frischen Wind sorgen können."

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