Rapid-Kantersieg in Wr. Neustadt

Matchwinner-Duo: Sowohl Schaub (li.) als auch Beric trafen doppelt.
Die Hütteldorfer siegen 5:1 und rücken in der Tabelle auf Platz drei vor.

Der starke Abendverkehr in Wiener Neustadt sorgte für lange Schlangen vor dem Stadion. Nicht alle der 4137 Zuschauer schafften es zur ungewohnten Anpfiffzeit an einem Mittwoch um 18.30 Uhr rechtzeitig auf ihren Platz – und verpassten damit auch das erste Tor der Nachtragspartie.

Nach nur drei Minuten spielte der Ex-Wiener-Neustädter Stefan Stangl Louis Schaub perfekt frei. Der Jung-Rapidler legte direkt weiter für Robert Beric, der aus zwei Metern nur noch einschieben musste – 0:1.

Rapid hätte das einseitige Spiel früh entscheiden können. Obwohl der Platz immer noch tief war, wurde so flüssig wie noch nie in dieser Saison kombiniert. In Minute 15 zirkelte Florian Kainz den Ball am Kreuzeck vorbei. Ein Ballverlust von Steffen Hofmann gegen den starken Conor O’Brien ermöglichte allerdings den unerwarteten Ausgleich: Julian Salamon ließ Maximilian Hofmann – der Christopher Dibon vorgezogen worden war – aussteigen und passte perfekt auf Herbert Rauter. Wiener Neustadts Kapitän umkurvte Tormann Jan Novota und traf zum 1:1 (23.).

Grüner Sturmlauf

Die Gäste reagierten mit wütenden Angriffen. Stefan Schwab, Beric und Maximilian Hofmann kamen innerhalb von zwei Minuten zu drei großen Chancen, doch Thomas Vollnhofer hielt den Punkt fest (29., 30.). Noch.

Auf der Gegenseite ließ Novota einen Schuss von Reinhold Ranftl aus – es war die letzte Neustädter Möglichkeit für lange Zeit (37.).
Nach der Pause dauerte es wieder nur drei Minuten, bis Stangl mit einem gezielten Pass in Erscheinung trat. Den folgenden Volleyschuss von Beric konnte Vollnhofer noch halten, doch Schaub staubte ab – 1:2 (48.).

Es folgte ein flottes Spiel auf ein Tor, im Minutentakt kombinierten sich die Gäste vors Tor. Erfolgreich in Minute 58: Hofmann hatte den Ball am Strafraum erkämpft, über Schaub und Kainz flitzte die Kugel zu Beric, der wieder unbedrängt vollendete – 1:3.

Danach wurde auch für die Galerie gekickt – Schaub trickste Vollnhofer gleich mehrmals aus, ehe Hofmann vergab, und nach einem perfekten Freistoßtrick wehrte der wackere Goalie gar mit dem Kopf gegen Kainz ab. Nach einem Doppelpass von Schaub mit Hofmann streckte sich auch Vollnhofer vergeblich – der überragende 19-Jährige traf zum 1:4 (72.).

Schlager ohne Schaub

Dass aber auch er noch lernen muss, zeigte sich mit dem zweiten unnötigen Gelb-Foul (76.) – ausgerechnet gegen Tabellenführer WAC ist der erstmals ausgeschlossene Schaub am Samstag gesperrt. Auch in Unterzahl trafen die Rapidler, erstmals nach einem Corner, erstmals durch Maximilian Hofmann zum 1:5-Endstand (80.).

SC Wr. Neustadt - SK Rapid Wien 1:5 (1:1)

Stadion Wr. Neustadt, 4.137, SR Drachta


Torfolge: 0:1 (3.) Beric
1:1 (23.) Rauter
1:2 (48.) Schaub
1:3 (55.) Beric
1:4 (72.) Schaub
1:5 (80.) Hofmann

Wr. Neustadt: Vollnhofer - Pollhammer, Deutschmann, Mally (80. Mimm), Ranftl (67. Koch) - O'Brien, Freitag - Osman Ali, Rauter, Schöpf (59. Denner) - J. Salamon

Rapid: Novota - Schrammel, Sonnleitner, M. Hofmann, Stangl - Schwab, Wydra (83. Petsos) - Schaub, S. Hofmann, F. Kainz (75. Schobesberger) - Beric (86. Prosenik)

Gelbe Karten: Mimm, Deutschmann bzw. Schwab, Schaub

Gelb-Rote Karte: Schaub (76.)

Tabelle

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wr. Neustadt): "Ich bin sehr enttäuscht. Nach dem schnellen Tor haben wir uns eigentlich erfangen, haben einige Chancen gehabt. Nach der Pause sind wir von Rapid aber regelrecht auseinandergenommen worden. Wir sind vor allem nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben nach dem dritten Tor auch den Kopf verloren. Auch in der Offensive hat nichts zusammengepasst. Das war einfach zu wenig gegen einen spielstarken Gegner. Bei uns geht es weiter mit dem Auf und Ab."

Zoran Barisic (Trainer Rapid): "Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, sind auch gleich in Führung gegangen. Dann haben wir den einen oder anderen Fehler gemacht und so auch das Gegentor bekommen. Dann haben wir uns aber doch wieder einige Chancen herausgespielt. Mit der Leistung nach der Pause bin ich hochzufrieden, wir haben verdient gewonnen. Ärgerlich ist nur die Gelb-Rote Karte für Louis Schaub. So darf man nicht agieren, wenn man schon eine Gelbe Karte hat. Wir freuen uns jetzt schon auf das Spiel am Samstag, auch wenn der WAC der große Favorit ist. Wichtig ist, dass wir eine gewisse Stabilität reinbekommen."

Kommentare