Rapid blamiert sich in Grödig

Martin Rasner (re.) bejubelte sein Tor zum 1:0.
Die Hütteldorfer müssen den Traum vom Titel damit wohl endgültig begraben.

Es war ein Duell der letzten Chancen. Grödig, um dem Abstieg doch noch zu entrinnen. Rapid, um Salzburg im Titelrennen vielleicht doch noch ein Bein zu stellen.

Als spielerisch stärkeres Team bekam Rapid die Chancen – trotz anfänglich vermisster Passgenauigkeit – auf den Führungstreffer. Vier sehr gute, eine hundertprozentige durch Tomi, der an Grödigs Tormann Swete aus kurzer Distanz scheiterte (25.). Rapid war zu unkonsequent, zu schlampig im Abschluss.

So wurde der Einsatzwille der Gastgeber belohnt. Torhüter Strebinger konnte den Ball nach einer Schütz-Flanke nicht ins Niemandsland befördern und Martin Rasner entschloss sich am Samstag zum Sonntagsschuss. Punktgenau aus 25 Metern ins Kreuzeck (36.) – 1:0. Und mitten ins Gemüt von Rapid-Sportdirektor Andreas Müller: „Kein Biss, so braucht man vom Titel nicht zu reden.“

Wie war das doch am 8. November 2015? Grödig feierte den letzten Heimsieg. 2:1. Gegen Rapid. Pause.

Müllers Laune wurde nicht besser. Richard Strebingers Tag auch nicht. Kerschbaums harmloser Freistoß kullert aus seinen Fanghandschuhen über die Torlinie. (63.) – 2:0.

Rapid erweckt in der Folge nur den Anschein, gefährlicher zu werden. Ein wirkliches Aufbäumen? Fehlanzeige. Verzweiflung machte sich langsam breit, fast nur mehr hohe Bälle, die Brechstange war ausgepackt. Kapitän Steffen Hofmann traf per Freistoß immerhin die Querlatte (86.).

Grödig hingegen verdiente sich mit unverminderter Zweikampfstärke die Überraschung der Runde. Nebenbei wenigstens die vage Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Bundesliga.

Und Rapid? Tatsächlich ein Titelkandidat? So sicher nicht.

Ergebnisse, Tabelle

SV Grödig - SK Rapid Wien 2:0 (1:0)

Grödig, DAS.GOLDBERG Stadion, 2.246, SR Schüttengruber.


Tore: 1:0 (36.) Rasner
2:0 (62.) Kerschbaum

Grödig: Swete - Itter, Strauss, Pichler, Strobl (77. Denner) - Brauer - Schütz (66. R. Wallner), Kerschbaum (77. Völkl), Rasner, B. Sulimani - Ofosu

Rapid: Strebinger - Pavelic, Dibon, M. Hofmann, Auer - Nutz (66. Jelic), Schwab - Schaub (66. Schobesberger), S. Hofmann, F. Kainz (83. Alar) - Tomi

Gelbe Karten: Itter, Schütz, Pichler bzw. Jelic

Peter Schöttel (Grödig-Trainer): "Es war kein gutes Spiel von uns, aber die Einsatzbereitschaft hat gepasst und wie die Mannschaft nach hinten gearbeitet hat auch. Wenn man sich anschaut wie die Tore entstanden sind, sieht man das für uns heute sehr viel gepasst hat. Der Sieg ist schön, war aber unbedingt notwendig. Er gibt uns hoffentlich viel Kraft für die letzten Runden. Die Punkte letzte Woche wären mir wichtiger gewesen, dann hätten wir den WAC auch noch näher bei uns gehabt."

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Es war kein gutes Spiel von uns, wir haben nicht die richtige Balance gehabt. Wir haben bei 0:0 einige Chancen gehabt, es wäre wichtig gewesen, in Führung zu gehen. Aber ich glaube, heute hätten wir noch drei Stunden spielen können und uns wäre kein Tor gelungen. Das hier ist ein schlechter Boden für uns, vielleicht liegt eine Wasserader darunter. Es sind immer sehr ähnliche Spiele, es ist immer ein ähnlicher Spielverlauf. Gegen einen tief stehenden Gegner wäre es eben wichtig, in Führung zu gehen. Wir greifen einen sehr kleinen Raum an und verteidigen einen sehr großen Raum, da müssen wir noch sehr viel lernen."

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