Innsbrucks Lage ist hoffnungslos

Trainer Streiter: "Ich war sehr enttäuscht von meiner Mannschaft."
Der FC Wacker zeigt Auflösungserscheinungen - und das in jeglicher Hinsicht.

Beim FC Wacker ist die Lage inzwischen schon so hoffnungslos, dass nur mehr die Arithmetik Anlass zur Hoffnung gibt. "So lange es rechnerisch möglich ist, werden wir dran glauben", verkündete Roman Wallner nach der 1:3-Pleite in Graz, doch hinter dieser Aussage steckte weniger der Brustton der Überzeugung als vielmehr eine Durchhalteparole.

Denn man braucht nur eins und eins zusammen zu zählen, um zum eindeutigen Ergebnis zu kommen: dieser FC Wacker wird nach 2008 erneut den Weg in die Zweitklassigkeit antreten müssen. Angesichts von drei (!) Siegen in 28 Spielen, angesichts von einem (!) Pünktchen aus den letzten zehn Auswärtsspielen, angesichts der aktuellen Performance (zehn Partien ohne Erfolg) spricht nichts für eine Trendwende oder eine Aufholjagd, geschweige für ein neuerliches Happy End wie im Vorjahr, als Wacker Last Minute dem Abstieg entronnen war.

Damals hatten die Tiroler im Abstiegskampf zumindest gefestigt und engagiert gewirkt, und so mit einer Willensleistung den Klassenerhalt noch geschafft. Ein Jahr später zeigt der FC Wacker Auflösungserscheinungen – und das in jeglicher Hinsicht.

Charakterfrage

Michael Streiter stellte nach dem 1:3 in Graz die Charakterfrage. "Ich war sehr enttäuscht von meiner Mannschaft, weil kein Aufbäumen da war", kritisierte der Coach, der als Zweckoptimist die Partie am Dienstag gegen Admira zum Endspiel ausruft."Ich versuche, den Spielern bewusst zu machen, dass dieses Spiel die letzte Chance ist, noch in die Nähe von Platz neun zu kommen."

Aber auch abseits des Rasens gibt der FC Wacker dieser Tage ein eigenwilliges Bild ab. Eben erst wurde bekannt, dass mehrere Mitarbeiter der Geschäftsstelle inklusive des Geschäftsführers, der erst vor wenigen Monaten bestellt wurde, den Klub verlassen wollen. Neo-Präsident Josef Gunsch, der im Vorstand fast ausschließlich Personen aus seinem Unternehmen um sich schart, reagierte mit einem offenen Brief. "Wir sind unter dem Motto "Wirtschaftlichkeit vor sportlichem Erfolg" in die laufende Saison gestartet. Und dies nur, auf Grund des Wissens, dass es ohne diese Notwendigkeit unseren Verein nicht mehr geben würde", erklärt der Präsident. "Dass es sportlich nicht so läuft ist bedauerlich, aber zu akzeptieren und für den FC Wacker nun auch überlebbar."

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