Der Vierkampf um das Millionen-Los

Kontrahenten: Thanos Petsos (re.) und Rapid liegen derzeit auf Platz 2, Thorsten Schick und Sturm sind der erste Verfolger der Wiener.
Der Vizemeister-Titel ist attraktiv wie nie – Rapid, Sturm, Altach und WAC dürfen hoffen.

Noch fünf Runden sind in der Bundesliga zu spielen. Während der Titelkampf schon entschieden zu sein scheint, Salzburg fehlen ja noch maximal zwei Siege, hat sich der Kampf um Platz zwei zugespitzt. Mit dem WAC ist neben Rapid, Altach und Sturm Graz ein weiterer Kandidat im Kampf um den Vizemeistertitel hinzugekommen. Gerade fünf Punkte trennen den Fünften aus Kärnten vom Zweiten Rapid.

Am Sonntag steht mit dem Gastspiel der Wiener in Altach ein direktes Duell zweier Anwärter auf Platz zwei auf dem Programm. Schon am Samstag gastiert eine stark ersatzgeschwächte Sturm-Elf bei der Austria, der WAC in Ried.

Aber warum ist gerade der Vizemeister, eigentlich ein Titel ohne Wert, in dieser Saison so begehrt?

Startplatz

Im Gegensatz zur vergangenen, aber auch zur kommenden Saison, garantiert Platz 2 einen Startplatz in der Champions-League-Qualifikation. Österreichs Vizemeister startet im "Nicht-Meister-Weg" – mit 14 anderen Teams aus ganz Europa, von denen sich fünf für die Gruppenphase qualifizieren werden. Gespielt werden zwei Runden, fix im Play-off (= letzte Qualifikationsrunde) sind die Tabellen-Vierten aus Spanien, England und Deutschland sowie die -Dritten aus Italien und Portugal. Österreichs Vizemeister startet wie der Dritte aus Frankreich und die Vizemeister aus Russland, den Niederlanden, der Ukraine, Belgien, der Türkei, Griechenland, der Schweiz und Tschechien eine Runde davor.

Gegner

Von den vier Kandidaten hat nur Rapid eine (äußerst minimale) Chance, in der Startrunde zu den fünf Gesetzten zu gehören. Altach, Sturm und der WAC sind fix ungesetzt. Mit Ajax Amsterdam steht erst ein Teilnehmer am "Nicht-Meister-Weg" fest. Der niederländische Vizemeister gehört fix zu den gesetzten Teams. Wäre die Saison jetzt schon zu Ende, wären Galatasaray, Dnipropetrowsk, FC Brügge und PAOK Saloniki die anderen Gesetzten. Champions-League-Viertelfinalist Monaco, derzeit Dritter in Frankreich, wäre hingegen ungesetzt.

Heimspiele

Platz 2 in der Bundesliga bedeutet auf jeden Fall zwei Europacup-Heimspiele. Denn die fünf Vereine, die in der Auftaktrunde scheitern, spielen im Play-off der Europa-League-Qualifikation weiter. Bei einem Aufstieg ins Play-off ist zumindest die Gruppenphase der Europa League erreicht, das bedeutet drei weitere Heimspiele.

Geld

Finanziell ist die Champions League noch lukrativer geworden. Sollte Österreichs Vizemeister in der Startrunde ausscheiden, bekommt er 400.000 €. Bei einem Aufstieg ins Play-off gibt es garantiert zwei Millionen Euro, bei einem Ausscheiden eine Million Euro zusätzlich plus das garantierte Startgeld in der Europa League (2,4 Mio. €), also insgesamt 5,4 Millionen Euro. In der Champions League winken kommende Saison zwölf Millionen Euro Startgeld statt wie bisher 8,6 Millionen.

Chancen

Zwar müsste Österreichs Vizemeister nur zwei Gegner ausschalten, um in die Champions-League-Gruppenphase einzuziehen, aber trotzdem wäre dies eine Sensation. 2009 wurde der "Nicht-Meister-Weg" eingeführt, noch nie hat es ein Klub aus einer kleineren europäischen Liga über diesen geschafft, sich für die Champions-League-Gruppenphase zu qualifizieren. Vergangenen Sommer kamen Arsenal, Zenit St. Petersburg, Leverkusen, FC Porto und Athletic Bilbao durch. Aus der österreichischen Bundesliga durfte sich erst ein Vizemeister versuchen: 2013 scheiterte Salzburg an Fenerbahçe Istanbul (1:1, 1:3).

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