Ein Dämpfer für Austrias Aufholjagd

Beim 1:1 in Altach hatte der Aufsteiger mehr Grund zu jubeln.
Die Favoritner kommen bei Altach zu einem 1:1 - und müssen damit zufrieden sein.

Zum ersten Mal nach 15 Jahren reiste Austria Wien mit der Bahn zu einem Spiel. Die Violetten gingen damit bei ihrem Auftritt im Ländle verkehrstechnisch neue Wege. Auf dem Spielfeld agierten die Gäste jedoch nur in der ersten halben Stunde wie ein rollender Express, was zu wenig war, um beim bisher so starken Aufsteiger drei Punkte mitzunehmen. Im Gegenteil. Mit Fortdauer der Partie ging der Austria mehr und mehr die Luft aus und sie musste froh sein, wenigstens noch ein Unentschieden zu erreichen, wobei das Endergebnis schon nach fünf Minuten feststand. Die Aufholjagd erlitt im fernen Vorarlberg also einen erneuten Dämpfer.

Trotz der staufreien und bequemen Anreise, waren es zunächst die Hausherren, die besser in das Spiel starteten. Nicht einmal drei Minuten waren gespielt, da stand es bereits 1:0 für Altach. Nach Idealpass von Seeger auf Aigner lupfte Schreiner den Ball im Stile eines Feintechnikers über Austria-Keeper Lindner unter die Latte ins Tor. Für den normalerweise defensiv orientierten Spieler war es übrigens der erste Treffer in der Bundesliga überhaupt.

Austria reagiert

Was der Premierenschütze und seine jubelnden Kollegen zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen konnten, war, dass sie damit bei der Austria offensichtlich einen Schalthebel umlegten. Denn nicht Altach profitierte vom 1:0, sondern das zurückliegende Team, das plötzlich mit viel Zug aufs Tor agierte. Und so kamen die Wiener fast postwendend durch eine Hereingabe von Larsen zum Ausgleich. Diese war zwar für Damari gedacht, doch der erwischte den Ball nicht mehr. Die Kugel rollte dennoch ins Tor.

In der Folge machten die Gäste viel Dampf, vor allem Damari war nicht zu halten. Beinahe hätte der Israeli in der 12. Minute auch die Führung erzielt, doch sein Schuss wurde von Ortiz zur Ecke abgewehrt. Die Austria drückte weiter, aber Altach stellte sich von Minute zu Minute besser ein, beide Teams neutralisierten sich. So war eigentlich schon nach 30 Minuten die Spannung draußen. Erst als Altach in der letzten Viertelstunde einen Gang zulegen konnte, lag ein weiterer Treffer in der Luft. Doch Salomon (77.) und Pecirep (89.) vergaben den Matchball für die Hausherren.

Altach, Cashpoint-Arena, 6.000, SR Drachta

Tore:
1:0 ( 3.) Schreiner
1:1 ( 5.) Larsen

Altach: Kobras - Lienhart, Ortiz, Pöllhuber, Gercaliu - Prokopic, Salomon, Roth (78. Pecirep), Schreiner (62. Tajouri) - Seeger (62. Kovacec), Aigner

Austria: Lindner - Larsen, Sikov, Rotpuller, Suttner (6. Th. Salamon) - M. Leitgeb, A. Grünwald, Mader (80. Serbest) - Meilinger, Damari, Royer (68. Kamara)

Gelbe Karten: Prokopic, Roth, Aigner bzw. Rotpuller

Damir Canadi (Altach-Trainer): "Es war eine ausgeglichene erste Hälfte mit einem billigen und ärgerlichen Gegentreffer. Nach der Pause ist dann unser Matchplan aufgegangen. Am Ende hatten wir sechs Topchancen. Dass wir nicht kaltschnäuzig genug sind, das müssen wir uns vorwerfen."

Gerald Baumgartner (Austria-Trainer): "Am Ende des Tages bin ich zufrieden. Wir haben mit 0:1 angefangen, und wir haben früh Kapitän Suttner verloren. Danach haben wir gut nach vorne gespielt, die Angriffe gut aufgebaut und hätten durch Damari in Führung gehen müssen. Altach hat im Finish zugelegt, da hatten wir teilweise auch das Glück auf unserer Seite."

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