Bereits 43 Meister in Europa

So schön kann Fußball sein: Die Fans des FC Barcelona feierten auf der Rambla
Noch zehn Meistertitel sind in Europa zu haben, der von Salzburg jedoch nur mehr theoretisch.

Weil die Salzburger am Samstag den Meistersack nur noch ein ganz kleines Stück offen gelassen haben, sind bislang 43 Mannschaften schon Meister. Am Mittwoch schaffte dies in Moldawien Milsami mit einem 2:1 in der letzten Runde gegen Tabellenführer Dacia Chisinau. Und in der Slowakei bekam Trencin den Titel zwei Runden vor Schluss kampflos, weil Verfolger Zilina daheim gegen Slovan Bratislava 1:2 verloren hat. Die UEFA hat 54 Mitglieder, womit neben Österreich noch neun Meisterschaften am Wochenende noch nicht entschieden waren. Liechtenstein hat keine Meisterschaft.

Rot-weiß-rote Meister

Drei Österreicher dürfen sich schon Meister nennen. David Alaba gewann mit den Bayern in Deutschland den Titel, Marcel Ritzmaier mit PSV Eindhoven den niederländischen. Der 22-jährige Steirer kam in dieser Saison allerdings nur neun Mal zum Einsatz. Im Jahr 2015 drückte der Mittelfeldspieler entweder die Bank oder musste bei der U 21 spielen. Schon vor einen Monat hat sich PSV Eindhoven den 22. Titel der Klubgeschichte geholt. Allerdings gab es für die Mannschaft von Trainer Philip Cocu eine schlechte Nachricht: Nach der Saison 2015/2016 wird der Elektronikkonzern Philips nicht mehr als Hauptsponsor (seit 1982) auftreten. PSV steht für Philips Sport Vereniging.

In einer von der politischen Krise überschatteten Saison beendete Dynamo Kiew mit Aleksandar Dragovic am Sonntag die fünf Jahre währende Titel-Serie von Schachtar Donezk. Kiew, das sich als Champion direkt für die Champions League qualifiziert hat, durfte erstmals seit 2009 und zum 14. Mal insgesamt jubeln. Zudem gelang am Mittwoch der Einzug ins Cup-Finale, Dragovic fehlte wegen einer Gelbsperre beim 4:1 im Semifinal-Rückspiel gegen Olimpik Donezk. Nachdem Dynamo im Vorjahr mit Platz vier noch schwer enttäuscht hatte, führte sie Ex-Torjäger Sergej Rebrow als Trainer nun zurück zu altem Ruhm. Für Teamverteidiger Dragovic war es der vierte Titel: 2011, 2012 und 2013 war er mit Basel Schweizer Meister.

Titelanwärter

Mit Martin Pusic wird es wohl einen vierten österreichischen Legionär als Meister geben. Der 27-Jährige kam Anfang des Jahres zum FC Midtjylland. Und ist seit Sonntag quasi dänischer Meister. Midtjylland besiegte den Verfolger FC Kopenhagen 2:0 und baute damit den Vorsprung vier Runden vor Schluss auf zwölf Punkte aus. Pusic liegt in der Torschützenliste mit 15 Treffern ex aequo mit Mads Hvilsom (Hobro) an der Spitze der Torschützenliste. Pusic hat im Herbst neun Mal für Esbjerg getroffen (dazu noch zwei Mal im Cup und ein Mal in der Europa-League-Qualifikation), im Frühjahr sechs Mal für den Fast-Meister.

In Polen ist noch alles offen, die Extraklasa wird erst am 7. Juni beendet – so spät wie keine andere Meisterschaft. Auch Lechia Gdansk spielt im Meister-Play-off der acht Mannschaften noch um den Titel. Kevin Friesenbichler erzielte dort unter dem ehemaligen Österreich-Legionär Jerzy Brzeczek am Wochenende den Treffer zum 2:2 gegen Wisla Krakau. Am Mittwoch bereitete er beim Auswärtssieg bei Gornik den Siegestreffer des Ex-Austrianer Stefan Mila vor. Vier Runden sind noch zu spielen.

Die 43 Meister

FC Barcelona (Spanien)
Chelsea London (England)
Bayern München (Deutschland)
Juventus Turin (Italien)
Benfica Lissabon (Portugal)
Paris St-Germain (Frankreich)
Zenit St. Petersburg (Russland)
PSV Eindhoven (Niederlande)
Dynamo Kiew (Ukraine)
Olympiakos Piräus (Griechenland)
FC Basel (Schweiz)
Viktoria Pilsen (Tschechien)
Maccabi Tel Aviv (Israel)
Dinamo Zagreb (Kroatien)
BATE Borisow (Weißrussland)
Celtic Glasgow (Schottland)
Malmö FF (Schweden)
Ludogorez Razgrad (Bulgarien)
Molde BK (Norwegen)
Partizan Belgrad (Serbien)
Videoton Fehervar (Ungarn)
NK Maribor (Slowenien)
AS Trencin (Slowakei)
Milsami Orheiu (Moldawien)
Karabach Agdam (Aserbaidschan)
Dila Gori (Georgien)
FK Astana (Kasachstan)
HJK Helsinki (Finnland)
Stjarnan FC (Island)
Ventspils (Lettland)
Skenderbeu (Albanien)
Schalgiris Vilna (Litauen)
Vardar Skopje (Mazedonien)
Dundalk (Irland)
Fola Esch (Luxemburg)
Hibernians (Malta)
Crusaders Belfast (Nordirland)
The New Saints (Wales)
Pjunik Jerewan (Armenien)
Levadia Tallinn (Estland)
B 36 Tórshavn (Färöer)
Santa Coloma (Andorra)
Lincoln Red Imps (Gibraltar)

Die 10 offenen Titelfragen

Österreich: Salzburg müsste die letzten beiden Spiele verlieren, Rapid die letzten drei gewinnen. Torverhätnis Salzburg 95:41, Torverhältnis Rapid 61:38.
Belgien: Gent 46, Anderlecht 42, FC Brügge 41 (noch 2 Runden).
Türkei: Galatasaray 73, Fenerbahçe 70 (noch 2 Runden).
Rumänien: Targu Mures 68, Steaua Bukarest 67 (noch 2 Runden).
Zypern: APOEL Nikosia 59, Larnaca, Omonia Nikosia, Apollon alle 56 (noch 1 Runde).
Dänemark: Midtjylland 67 (noch 4 Spiele), FC Kopenhagen 58 (noch 3 Spiele).
Polen: Poznan, Legia, Jagiellonia, Lechia, Wisla, Wroclaw, Gornik und Szczecin (noch 4 Runden).
Bosnien: FK Sarajewo 60, Zeljeznicar 59, Zrinjski 55, Siroki Brijeg 54 (noch 2 Runden).
Montenegro: Rudar Velenje 66, Sutjeska 65 (noch 2 Runden).
San Marino: Semifinale: La Fiorita – Juvenes/Dogana. Folgore steht schon im Finale.

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