"Witz-Elfer" sorgt für Aufregung

Douglas Costa
Augsburgs Trainer Weinzierl war nach der Last-Minute-Niederlage gegen Bayern wütend.

Bayern gegen Augsburg, 90. Minute, 1:1: Douglas Costa will an Augsburgs Markus Feulner vorbei, läuft im Strafraum direkt in den Abwehrspieler rein und fällt. Die Pfeife von Schiedsrichter Knut Kircher bleibt vorerst stumm - nach einem Signal seinens Assistenten zeigt der Unparteiische dann doch noch auf den Elfmeterpunkt. Eine Entscheidung, die das Spiel in letzter Minute zugunsten der Bayern entscheidet, Thomas Müller lässt sich die geschenkte Chance nicht entgehen.

Während der Torschütze nach dem Spiel von einer "50:50-Geschichte" sprach, herrschte im restlichen Fußball-Deutschland Unverständnis für die Entscheidung vor. Vor allem die Augsburger, die bis zur 77. Minute mit 1:0 in Führung gelegen waren, waren außer sich. Von einem "Witz-Elfer" sprach Augsburgs Trainer Markus Weinzierl, bezeichnete die Entscheidung als "bodenlos", "katastrophal" und fühlte sich "beschissen". "Da weißt du nicht, ob du lachen oder weinen sollst. Da will der Linienrichter auch mal wichtig werden. Du reißt dir den Arsch auf, das ist wirklich sehr bitter."

Schiedsrichter: "Da lag ich falsch"

Schiedsrichter Kircher, der sich auf seinen Assistenten verlassen hatte, entschuldigte sich nach Studium der Fernsehbilder bei den benachteiligten Augsburgern: "Da lag er (Anm.: der Assistent) falsch, da lag ich falsch."

Auch Bayern-Trainer Pep Guardiola räumte ein, in seiner Laufbahn schon klarere Elfmeter gesehen zu haben.

Freilich konnte auch Markus Feulner, der das vermeintliche Foul begangen hatte, die Entscheidung nicht nachvollziehen. „Ich kann mich einfach nicht in Luft auflösen. Ich glaube, jeder im Stadion hat gesehen, dass das kein Elfmeter war - nur nicht der Linienrichter. So zu verlieren, ist doppelt bitter.“

Für die Bayern, die davor eine Vielzahl an guten Torchancen ausgelassen hatten, bedeutete der späte Elfmetertreffer den vierten Sieg im vierten Spiel. Nur aufgrund der etwas schlechteren Tordifferenz liegt man in der Tabelle hinter Borussia Dortmund, das sich am Samstag in Hannover 4:2 durchsetzte.

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