Austria wurde von Rapid abgehängt

Eindeutig: Die Rapidler waren der Austria wieder klar überlegen
Beim 4:1 waren die Hütteldorfer dem Rivalen noch klarer überlegen als in der Vorsaison

Vor einem Jahr hat die Austria das erste Heim-Derby mit 2:5 verloren. Trainer Thorsten Fink erklärte, dass Rapid durch die kontinuierliche Aufbauarbeit unter Coach Barisic rund ein Jahr Vorsprung in der Entwicklung habe. Heuer wollten die Violetten dann auf Augenhöhe mit dem Erzrivalen sein.

Beim 4:1-Sieg der Rapidler offenbarte sich allerdings ein Klasseunterschied. Der neue Trainer Mike Büskens setzt auf dezente Änderungen, die gegriffen haben. Auch fünf Derby-Debütanten konnten so integriert werden, dass die Hütteldorfer besser eingespielt wirkten.

Rapid war spielerisch klar überlegen, die Austria kam nur zu einer herausgespielten Chance in 94 Minuten (gehaltener Kopfball von Kayode).

Rapid war körperlich stärker, vor allem im Zentrum dominierte das Duo Mocinic-Schwab gegen Serbest-Holzhauser. "Wir konnten nach den englischen Wochen im Mittelfeld nicht mehr dagegenhalten", erkannte Fink.

Und auch taktisch war Rapid mit der ständigen Überzahl im Mittelfeld so viel besser aufgestellt, dass Fink die Umstellung auf das 4-4-2 sofort auf seine Kappe nahm.

Leistungsgefälle

Conclusio: In der Tabelle sind die Rivalen nach drei Runden gleichauf, im direkten Duell wirkte das Leistungsgefälle aber sogar noch größer als in der Vorsaison.

"Das war wunderbar. Aber wir schauen gleich nach vorne. Weil wir wissen, dass wir immer so nah an unsere 100 Prozent kommen müssen, um nicht einen Rückschlag wie in Altach erleiden zu können", meint Büskens. Am Samstag wartet Angstgegner Admira.

Danach, beim Europacup gegen Trencin (18. August), sollte Arnor Traustason wieder fit sein. Die Bänder des Torschützen zum 1:0 haben im Zweikampf mit Pires gehalten. Der Isländer erlitt "nur" eine Prellung und einen Bluterguss am Knie.

Die Austria muss sich nach der neuerlichen Derby-Pleite erholen, immerhin will man am Sonntag in Graz bei Sturm bestehen. Nachdem Fink die Schuld am 1:4 auf sich nahm, kann der Blick nach vorne gerichtet werden. "Das Arbeiten geht weiter", meint Sportdirektor Franz Wohlfahrt. Für ihn sowieso, denn die Situation rund um Roi Kehat ist noch nicht geklärt. Die Tendenz geht dahin, dass der Mittelfeldspieler im August nach Israel zurückkehrt. "Erst wenn das fixiert ist, können wir über anderes sprechen", sagt Wohlfahrt, der nach einem Spieler Ausschau hält, der der Austria sofort weiterhelfen kann. Geht Kehat, muss es kein Österreicher sein.

Späte Transfers?

Gesucht wird generell auf zwei Positionen: Vonnöten wäre ein Sechser im zentralen Mittelfeld, da Serbest zwar in dieser Saison aufgrund seiner Leistungen gesetzt ist, aber eigentlich spielerisch auch für offensivere Aufgaben infrage kommt. Und Holzhauser, Finks Spielmacher, sowieso kein Zweikampf-Wunder ist.

Wohlfahrt ortete auch auf der "Acht", also weiter vorne, Handlungsbedarf, "damit wir variabler auftreten können". Zumal für diese Position nur Grünwald und Prokop zur Verfügung stehen, die allerdings aktuell als "Zehner" fungieren. Beide sind nach Verletzungen noch nicht voll bei Kräften.

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