Austria schlägt Wr. Neustadt 2:0
Kellerduell in Wr. Neustadt? Nein. Auch wenn Jens Keller da war. Aber was hat den Schalke-Trainer ins Industrieviertel geführt? Wohl nicht, um zu sehen, wie eindrucksvoll österreichische Stadien gefüllt werden.
Nein, Sascha Horvath war der Grund seines Besuchs. Der 17-Jährige setzte sich oft gekonnt in Szene, quirlte durch die Gäste-Abwehr und zeigte für sein Alter prächtiges Spielverständnis. Am Ende durfte er mit seinen Kollegen auf den 2:0-Sieg anstoßen. Austria verkürzt somit den Rückstand auf Rapid auf drei Punkte.
Matter Beginn
Keller & Koller (der Teamchef) plus 3798 weitere Fußballfreunde sahen vom Start weg aufopfernd kämpfende Wr. Neustädter. Technische Gustostückerl gab es zunächst ebenso wenig wie durchdachte Aktionen. Was auch am zunächst strömenden Regen lag, für Schiedsrichter Schüttengruber (der heißt wirklich so) freilich kein Grund, zu unterbrechen. Die Austria machte zwar das Spiel, die Unsicherheit nach der Derby-Niederlage war spürbar, die Ungewissheit, wer in der kommenden Saison Trainer sein wird (Gagers Vorgänger Bjelica wurde übrigens nach einem 1:1 gegen Wr. Neustadt seines Amtes enthoben), ebenso.
Royer machte danach Platz für Grünwald, der nach achtmonatiger Pause sein Comeback feierte. Danach verhinderte Lindner bei einer Pichlmann Schlimmeres, die Wr. Neustädter sind damit schon fünf Spiele ohne Torerfolg gegen die Austria. Thomas Salamon traf hingegen kurz vor dem Ende . Gager: „Ich bin sehr zufrieden, wir haben wenig zugelassen.“ Wr. Neustadts Coach Heimo Pfeifenberger war weniger froh: „Wir sind hinten gut gestanden, aber offensiv war es von uns nichts.“
Große Zukunft
Kurz zuvor hätte auch Horvath getroffen, hatte aber mit einem Lattenpendler Pech. Folgt er den Lockruf von Schalke? Sein Vertrag bei den Wienern endet am 15. Mai, die Wiener haben aber die Option auf Verlängerung. „Ich möchte mich mit allen Beteiligten zusammensetzen, dann wird entschieden“, sagt Horvath. Trainer Gager lobt: „Der Bursche belebt unser Spiel.“
Herbert Gager (Austria-Trainer): "Ich bin sehr zufrieden mit der Mannschaft, sie hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Vor allem in der ersten Hälfte hatten wir sehr viel Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte, haben wenig Fehler begangen und Wiener Neustadt nicht ins Spiel kommen lassen. Zur Pause habe ich den Spielern gesagt, dass sie so weiterspielen sollen, dass es dann nur eine Frage der Zeit ist, bis wir ein Tor machen. Über die 90 Minuten war es ein völlig verdienter Sieg."
Heimo Pfeifenberger (Wiener-Neustadt-Trainer): "Der Sieg geht in Ordnung. In der Defensive war die Leistung in Ordnung, aber offensiv hat sehr viel gefehlt, auch die Passgenauigkeit. Wir haben uns oft den Ball erkämpft, aber sofort wieder hergeschenkt. Wir haben den Gegner nicht beschäftigen können. Ich war mit der Leistung nur in einer kurzen Phase nach der Pause einigermaßen zufrieden. Es liegt an uns, ob es im Abstiegskampf noch einmal spannend wird, wir haben alles selber in der Hand."
SC Wiener Neustadt - FK Austria Wien 0:2 (0:0).
Stadion Wiener Neustadt, 3.800, SR M. Schüttengruber.
Tore:
0:1 (64.) Royer
0:2 (89.) Salamon
Wiener Neustadt: Vollnhofer - M. Berger, Mimm, Mally, Stangl (77. Terzic) - Freitag (72. Rakowitz), Säumel - Rauter, M. Koch, Denner - Pichlmann (72. Witteveen)
Austria: Lindner - F. Koch, Ramsebner, Rotpuller, Suttner - Holland, De Paula - Salamon (90. Dilaver), Horvath, Royer (65. A. Grünwald) - Hosiner (85. Kamara)
Gelb-Rote Karte: Mally (79./Foul)
Gelbe Karten: Rauter, Säumel, Pichlmann bzw. F. Koch
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