Die Rekordjagd geht in die nächste Runde

Fortsetzung folgt: Das 71. Tor in der Champions League wollte Cristiano Ronaldo noch nicht gelingen
Cristiano Ronaldo bleibt in der ewigen Schützenliste hinter Raúl – am Mittwoch könnte Lionel Messi Nummer eins werden

Nein, nichts wurde es gestern mit dem Champions-League-Rekord. Cristiano Ronaldo muss sich weiterhin in Geduld üben und auf jenen Treffer warten, mit dem er in der Eliteliga Geschichte schreiben würde. Real Madrid besiegte am Dienstag zwar Liverpool mit 1:0 und steht fix im Achtelfinale, das Tor erzielte aber Karim Benzema (27.).

Die nächste Gelegenheit für seinen 71. Treffer hat der Portugiese am 26. November in Basel. 71 Tore – so viele hat mit Raúl ebenfalls ein (ehemaliger) Real-Star erzielt. "Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben. Der Rekord wird schon noch fallen", sagt der 29-Jährige Real-Star, dessen Verein nach vier Gruppenspielen noch ohne Punkteverlust dasteht. Überhaupt ist Real in der Champions League das Maß aller Dinge: Der Titelverteidiger hat zuletzt im April dieses Jahres (Viertelfinale gegen Dortmund) verloren. Zuhause gab es die letzte Niederlage im April 2011 – ausgerechnet gegen Barcelona. Es war der zwölfte Sieg in einem Pflichtspiel in Folge.

Messi und die Krisen

Noch darf sich Raúl also freuen. Am Mittwoch hat aber bereits Lionel Messi die nächste Chance im Auswärtsspiel bei Ajax Amsterdam mit dem Rekord-Schützen gleichzuziehen. Der 27-jährige Argentinier hält bei 69. Toren auf höchster Klub-Ebene, zwei Treffer würden also reichen, um Raúl einzuholen.

Vor dem Champions-League-Auftritt bestimmen auch andere Themen das Umfeld der Katalanen. Gibt es am Sonntag das Referendum über eine Unabhängigkeit vom spanischen Zentralstaat? Und was ist los mit dem FC Barcelona? Das Selbstbewusstsein der Katalanen ist meist untrennbar verbunden mit dem Barca-Glanz. Besonders schmerzten die Niederlagen gegen Real Madrid, wie jene vor zehn Tagen. Während der Erzrivale als Klub des ehemaligen Diktators Franco galt, war in der Zeit der Diktatur der FC Barcelona die Verkörperung des Widerstandswillens der Katalanen.

Gestern stoppte das spanische Verfassungsgericht sogar eine unverbindliche Konsultation am Sonntag. Der FC Barcelona trat im Oktober der Plattform "Nationalpakt für das Selbstbestimmungsrecht Kataloniens" bei. Spaniens Liga-Präsident Javier Tebas hatte zuvor den katalonischen Klubs – allen voran den Erstligisten FC Barcelona und Espanyol Barcelona – für den Fall der Abspaltung ihrer Region mit dem Rauswurf aus der Primera Division gedroht.

Erfolgreiche Deutsche

Die Deutschen bleiben obenauf. Am dritten Spieltag gab es nur Siege für das Land des Weltmeisters. Auch gestern zur Halbzeit von Runde vier: Die Dortmunder, in der Bundesliga derzeit auf einen Abstiegsplatz, besiegten Galatasaray Istanbul klar mit 4:1 und erreichten damit vorzeitig das Achtelfinale. So früh, wie nie zuvor. Daran konnte auch eine Spielunterbrechung nichts ändern – türkische Fans hatten Feuerwerkskörper auf den Rasen geworfen. Im anderen Gruppenspiel verspielte Arsenal zuhause eine 3:0-Führung – nur 3:3 gegen Anderlecht.

Auch Leverkusen siegte. Dank Heung-Min Son. Der Südkoreaner erzielte beim 2:1-(0:0)-Sieg der Mannschaft von Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt bei Zenit St. Petersburg beide Tore.

Wiedersehen mit Roma

Auch der FC Bayern hat am Mittwoch (20.45 Uhr, live ZDF) die vorzeitige Qualifikation für das Achtelfinale im Visier. Mit einem Heimsieg gegen AS Roma hätte der deutsche Rekordmeister auch nach vier Partien den Aufstieg fixiert. Das erste Duell der beiden Klubs endete vor zwei Wochen in Italien mit einem historischen 7:1 für die Bayern – einen ähnlichen Spaziergang werde es aber nicht mehr geben, warnte David Alaba: „Roma kommt, um Punkte mitzunehmen. Das ist eine sehr gute Mannschaft mit Spielern, die eine Partie alleine entscheiden können.“ Angst vor den Bayern werden die Italiener trotz des Debakels in Rom aber nicht haben, prophezeite Alaba vor seinem 39. Spiel in der Champions League. „Nur Respekt. Aber den haben wir auch vor ihnen.“


Kommentare