Jakob Pöltl: Ruhelos in Toronto

Für Jakob Pöltl gibt's derzeit viel zu tun.
Jakob Pöltl über seine bisherigen Erfahrungen in der Vorbereitung auf die kommende NBA-Saison.

Die stressfreie Zeit ist für Österreichs Basketball-Aushängeschild Jakob Pöltl spätestens seit diesem Sommer und seiner Ankunft in der NBA vorbei. Seit der 20-Jährige Ende Juli aus Wien abgeflogen ist, standen bereits Camps in Las Vegas, New York, Vancouver und Los Angeles auf dem Programm. Anfang September geht es schließlich nach Toronto.

Aus Los Angeles berichtet der neue Toronto-Raptors-Spieler über seine bisherigen Erfahrungen in der Vorbereitung auf die kommende NBA-Saison, blickt auf das olympische Basketball-Turnier zurück und fiebert mit dem österreichischen Nationalteam mit.

Sie sind seit Ende Juli wieder in den USA bzw. in Kanada auf diversen Camps. Wie haben Sie das bisher erlebt?
Zuerst ging es nach Las Vegas zum sogenannten Gurgs Camp, an dem viele junge NBA-Spieler teilgenommen haben. Am Vormittag wurde in Kleingruppen an Grundlagen gearbeitet, am Nachmittag gespielt. Mitte August fand in Vancouver ein Mini-Camp der Raptors statt. Dort wurden die jungen Spieler auf das eigentliche Trainingscamp vorbereitet. Auch Jared Sullinger und DeMarre Carroll (Anm.: Toronto-Spieler) waren vor Ort. Die Chemie hat gut gepasst. Es war anstrengend, aber ich habe mich schnell zurechtgefunden. Seit einigen Tagen bin ich zurück in Los Angeles, wo am Vormittag mit den Raptors individuell gearbeitet wird. Am Abend gibt es in der Trainingshalle der Clippers ein „open gym“, bei dem sich viele NBA-Spieler zum Spielen treffen.

Dazwischen stand das „Rookie Transition Program“ auf der Agenda.
Ja, ich habe mit den meisten anderen Rookies eine Woche in New York verbracht. Wir hörten sehr viele Vorträge über die verschiedensten Sachen – vom Pensionsplan bis zu Themen wie Drogen, Alkohol, Groupies und so weiter. Vieles davon hat mich nicht betroffen, aber ein paar nützliche Informationen konnte ich durchaus mitnehmen. Am interessantesten fand ich die Inputs von den jungen NBA-Spielern und den Legenden, die dabei waren: Kareem Abdul-Jabbar und Detlef Schrempf.

Deine künftigen Teamkollegen Kyle Lowry und DeMar DeRozan haben soeben in Rio Olympia-Gold gewonnen. Wie beurteilst du das Turnier?
Herzliche Gratulation an Kyle und DeMar! Olympiasieger zu werden und Teil eines solchen Teams sein zu dürfen, ist eine großartige Leistung. Ich habe wegen des Trainings nicht alles verfolgen können, aber es waren definitiv richtig gute Spiele dabei. Die USA wurden einige Male ordentlich gefordert, im Finale haben sie aber zeigen können, dass sie weiterhin die klare Nummer 1 im Basketball sind. Mit Jonas Valanciunas war ja ein weiterer Raptor in Rio dabei: Litauen hat sehr stark begonnen, war dann aber im Viertelfinale gegen Australien, das mich positiv überrascht hat, chancenlos.

Bald wird es auch für das ÖBV-Team in der EM-Qualifikation ernst.
Ich war zuletzt mit Jozo Rados (Anm.: Spieler von Klosterneuburg und Team-Center) in Kontakt: Das Team ist super drauf und hat einen guten, harten Trainer. Die Qualifikation für die EM zu schaffen, wird nicht leicht, aber die Mannschaft ist talentiert und über die Jahre gewachsen. Ich glaube an die Jungs, werde die Daumen halten und wünsche alles Gute.

Der NBA-Spielplan wurde vor kurzem veröffentlicht. Was sticht heraus?
Unser Auswärtsspiel in Utah findet am 23. Dezember statt. Ich befürchte aber, dass zu Weihnachten nicht viele meiner Freunde aus der College-Zeit in Salt Lake City sein werden. Ein erstes großes Highlight ist natürlich das Heim-Spiel gegen die Cavaliers, das unmittelbar nach dem Auftakt gegen die Detroit Pistons auf dem Programm steht.

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