Morgen startet der Salzburger Bauernherbst

Morgen startet der Salzburger Bauernherbst
Am 27. August startet der traditionelle Reigen, heuer mit dem Motto "Kräuter, Wild- und Heilpflanzen". 2000 Veranstaltungen laden zu Kulinarik und mehr in die herrliche Natur. Ein Streifzug zum Gustoholen.

Dass die Kräuter bei Johanna Maier so prächtig gedeihen, liegt gewiss auch an Gottes Hilfe. Schließlich befindet sich der TEH-Garten der Haubenköchin, angelegt nach der traditionellen, europäischen Heilkunde, in unmittelbarer Nähe der Kirche von Filzmoos in Salzburg. "Hier war früher schon ein Garten. Unsere Vorfahren wussten eben um die Besonderheit so mancher Plätze, erst recht um die Urkraft der Pflanzen", sagt Johanna Maier und hat heute an Ort und Stelle ihr eigenes Paradies geschaffen. Zwischen Buchs und Rosen wachsen Engelwurzel und Johanniskraut, Thymian und Kamille, sprießen Kapuzinerkresse und Frauenmantel, Basilikum und Rosmarin, Brennnessel, Spitzwegerich, Giersch und vieles mehr. Alles da, was ein gutes Kräuterlexikon empfiehlt. Das Grün ist Labsal für das Auge. Und, wie könnte es bei einer Spitzenköchin anders sein, auch für Gaumen und Wohlbefinden.

Morgen startet der Salzburger Bauernherbst
Die Biokräuter finden in der Küche des renommierten Hotels und Restaurants Hubertus in Filzmoos auf vielfache Weise Verwendung und werden unmittelbar vor der Verarbeitung, also ganz frisch, im Garten geerntet. So wie Spinat und Brennnesseln, die Johanna Maier ihren Gästen, angereichert mit weiteren Zutaten, zum Frühstück als natürlichen Energydrink serviert. Oder mittags die fulminante Lasagne mit Giersch, Quendel, Brennnessel, Spinat, überbacken mit Bergkäse. Maier: "Die Gäste sind begeistert wie geschmackvoll Kräuter Speisen veredeln. Oft genügt ein Hauch, eine Prise, wie vom Quendel. Der ist intensiv und wächst bei uns wild auf 1200 Meter Seehöhe, wie viele andere Kräuter auch. Unfassbar, wie einfallsreich die Natur ist." Wie Kräuter zum Gourmeterlebnis werden, zeigt Johanna Maier gerne in ihren Kochkursen. Ihr Anspruch: "Ich will, dass sich die Menschen neu ins Kochen verlieben. Die Kräuterküche mit den herrlichen Aromen ist ideal dafür." Wer das schwarz auf weiß will, kann nachlesen – in Maiers "Mein gesundes Kochbuch" – erscheint in Bälde.

Schmecken und spüren

Das Wissen um das wertvolle Grün will auch der Bauernherbst 2016 stärken. Ein spezielles Augenmerk liegt heuer auch hier auf den vielen Kräutern, Wild- und Heilpflanzen, die das Jahr über in Salzburg wachsen und sowohl in der Küche als auch bei der Herstellung von Heilmitteln und Naturkosmetik eine Rolle spielen. Arnika, Baldrian, Salbei, Schafgarbe, Spitzwegerich und Konsorten sind die Hauptdarsteller. Ihnen kommt man bei geführten Kräuterwanderungen, Kochkursen, Naturkosmetik- und Räucherworkshops, auch beim Verkosten von Spezialitäten näher.

Auftakt in Niedernsill

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Start in den Bauernherbst ist am 27. August mit einem großen Eröffnungsfest in Niedernsill. Die Nationalparkgemeinde in den Hohen Tauern ist überdies ideal zum Eintauchen in die berauschende Natur, allen voran die Krimmler Wasserfälle – mit einer Fallhöhe von 385 Metern die fünfthöchsten der Welt. Donnernd stürzt das wilde Wasser über drei Katarakte in die Tiefe, zu Spitzenzeiten sind es bis zu 83 Kubikmeter pro Sekunde. Ein tosendes Spektakel, das man sehen muss. Gesund ist es obendrein. Eine Studie hat nachgewiesen, dass die Wassernebel durch den Gehalt an elektrisch aufgeladenen Partikeln, sogenannter Nanoaerosole, Asthma lindern. Auch die Haut dankt es mit neuer Frische und Vitalität. Ob Wasser oder Kräuter – beides sind Jungbrunnen, sie beleben Körper, Geist und Sinne.

Info

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Bauernherbst Start ist am 27. 8. in Niedernsill mit Musik, Traktorumzug, Pinzgauer Spezialitäten, Handwerk.
– Führungen: Keipp Kräutergarten, bis 30. 9.www.fuschlseeregion.com
– „Wildkräuter wiederentdecken und verwenden“, Maria Alm, bis 30. 10.
– Kräutergartenführung beim Hoadabauer in Embach/Lend, bis 2.11.
– Details: www.bauernherbst.com, 0662/66 88-0

Johanna Maier bietet in ihrer Kochschule in Filzmoos regelmäßig Kochkurse an. Termine zum Thema „Herbstküche“: 2. und 3. September
– Eine Übernachtung mit Frühstück im 4*-Relais & Chateaux Hotel Hubertus kostet je nach Saison 88 bis 120 € pro Person im Doppelzimmer, das Menü „Köstliches aus unserer Heimat“ 68 €. Details: 06453/ 8204 www.johannamaier.at

Tipp Spezielle Erlebniswanderung „Kräuter fürs Gemüt“ am 1. 9., Start 14 Uhr bei der Kräutermühle Kuchl

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Uttendorf/Pinzgau Was wäre der Bauernherbst ohne zünftige Musik. Ein wichtiges Instrument dabei ist die Harmonika. Wie sie gefertigt wird, zeigt Günther Lerch in seiner Manufaktur in Uttendorf, wo die bekannten Alpengold-Harmonikas entstehen. "Jedes Stück besteht im Schnitt aus 2500 Teilen, ist praktisch eine Sonderanfertigung mit der sieben Personen gut 150 Arbeitsstunden zu tun haben", sagt Lerch, dessen Handwerk in aller Welt großen Anklang findet. Kostenpunkt je nach Machart: zwischen 2000 und 9000 Euro. Info: www.alpengold-harmonika.at

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harmonikahersteller alpengold

– Museum Bramberg Bergkristall, Pyrit, Adular, Fluorit, Smaragd, Aktinolith und andere Kostbarkeiten in einer Größen- und Formenvielfalt, wie man sie selten sieht, zeigt das Museum Bramberg in der Nationalparkausstellung "Smaragde und Kristalle". Verblüffend was die Natur in Jahrmillionen geschaffen hat. Verblüffend auch die volkskulturelle Ausstellung des historischen "Wilhelmguts", in dem das Museum seit 1979 untergebracht ist. Erzählt wird von Handwerk, Brauchtum, dem Leben der Bauern in früherer Zeit. Info: www.museumbramberg.at

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Wollstadel Bramberg "Was sind "Pinzga Doggeln"? Hilda Enzinger vom Wollstadel in Bramberg klärt uns auf. "Das sind die traditionellen Hausschuhe der Region Nationalpark Hohe Tauern. Wir fertigen sie aus hochwertigem Woll-Loden in Handarbeit. Sie bestehen aus mindestens fünf Stoffschichten und einer stabilen Filzsohle. Die Patschen klimatisieren den Fuß optimal – kühlen im Sommer und wärmen im Winter. Damit hat man nie wieder kalte Füße", sagt die Inhaberin des Salzburger Wollstadels. Seit 20 Jahren verarbeitet sie Schafwolle aus der Region zu Taschen, Hüten, Jacken, Mützen, Handschuhen, Socken, Patschen oder herrlich weichen Sitzkissen, die man bei einem Workshop im Wollstadel auch selbst fertigen kann. Es ist eine einfache, gleichwohl entspannende und kreative Arbeit. Dabei wird gekämmte Schafwolle mit heißem Seifenwasser solange mit den Händen bearbeitet, bis die Wolle gut verfilzt ist. Mit Mustern und Motiven gibt man seinem Sitzkissen noch eine persönliche Note. Voilà, fertig ist das Lieblingsstück, das zum unersetzbaren Begleiter wird – bei Konzerten, im Auto, auf der Ofenbank, bei der Wanderung durch die Tauern. Info: www.wollstadel.at

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Wollstadl Bramberg

Mittersill Die "Nationalparkwelten" in Mittersill sind eine einzigartige, 1800 Quadratmeter große alpine Erlebniswelt – wahrscheinlich die schönste im Alpenraum. Hier wird der Nationalpark Hohe Tauern mit den höchsten Gipfeln Österreichs und seinen Bewohnern wie Steinböcken, Gämsen, Murmeltieren, Schneemäusen zum Greifen nahe mittels zehn Stationen genial in Szene gesetzt. Höhepunkt ist die neue 360-Grad-Panoramawelt mit modernster HD-Projektionstechnik, einer 50 Meter langen 360-Grad-Leinwand und neun Projektoren.

Action bietet auch das 3-D-Kino. Hier wird die Natur aus unterschiedlichsten Perspektiven gezeigt: vom Gipfel, aus einer Gletscherspalte, im Wildbach, schwebend aus dem Rauriser Urwald. Dieses 3-D-Erlebniskino macht das Unvorstellbare verständlich: Die Entstehung der Alpen und des Tauernfensters beim Crash der Kontinente – 250 Millionen Jahre in atemberaubenden 15 Minuten. Besser als jeder Actionfilm.Info: www.nationalparkzentrum.at

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Nationalparkwelten

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