Van der Bellen: Kandidatur aus Versehen verkündet?

"Nur zusehen bringt nichts. Veränderung kommt nicht von selber. Jetzt ist die Zeit". Diese Worte waren am Sonntag für kurze Zeit auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zu lesen - auf einem Profil mit dem Namen "Van der Bellen 2016". Der dazugehörige Hashtag war auch schnell kreiert: #VdB2016. Das konnte nur eines bedeuten: Die Graue Eminenz der Grünen hat sich überwunden und tritt bei der Bundespräsidentschaftswahl 2016 an.

Doch kaum eine Stunde später waren sowohl Tweet als auch Account gelöscht. War es eine Social-Media-Ente oder wurde da eine Hofburg-Kandidatur aus Versehen zu früh verraten?

Ein Sprecher der Grünen antwortete auf Nachfrage des KURIER, dass es sich bei dem Account höchstwahrscheinlich um ein gefälschtes Konto handle. "Das ist jedenfalls kein offizieller Twitter-Account von den Grünen oder von Van der Bellen", hieß es.

Dass sowohl Entscheidung als auch Zeitpunkt allein seine Sache sein würden, stellte Van der Bellen immer wieder klar. Mit einer Verkündung wurde zuletzt erst im neuen Jahr gerechnet. Parteichefin Eva Glawischnig sprach wiederholt aus, was sich viele bei den Grünen wünschen: Dass man auf Van der Bellen zähle. Auch die Umfragewerte des Professors sprechen für sich. Die Grünen halten ihre Klubklausur am 14. und 15. Jänner ab. Ein allfälliger Gremientermin in Sachen Bundespräsidenten-Kandidatur steht derzeit noch nicht im Kalender. Das Rätselraten hält also noch weiter an.