Spitzen-Forscher warnen vor Sparbudget

Quantenphysiker Zeilinger will junge Forscher nicht verlieren.
Regierungsappell: Hochkarätige Wissenschaftsplattform fordert "Zukunftspakt für Wissenschaft".

Bisher sind es nur Gerüchte, aber sie reichen aus, um bei der Wissenschaftselite des Landes alle Alarmglocken läuten zu lassen: Kaum Geld für Investitionen, Sparpakete, sogar über ein Einsparen des Wissenschaftsministeriums wird gemunkelt.

Am Freitag luden die Chefs der größten Wissenschaftsorganisationen ins Naturhistorische Museum, und appellierten an die Koalitionsverhandler von SPÖ und ÖVP, die Wissenschaft ausreichend zu finanzieren. Der Chef der Akademie der Wissenschaften, der Quantenphysiker Anton Zeilinger, erklärte, dass Investitionen in die Forschung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten besonders vernünftig sind, da sie „antizyklisch“ wirken. Österreich müsse zudem verhindern, dass junge Wissenschaftler das Land verlassen. „Wir haben die Chance, eines der innovativsten Länder der Welt zu werden. Dazu muss das Budget für die Grundlagenforschung um mindestens 10 Prozent – das sind 180 Millionen Euro – pro Jahr steigen“, sagte Zeilinger.

Die Präsidentin des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), die Astrophysikerin Pascale Ehrenfreund, appellierte, dass der FWF ausreichend Mittel für Stabilität und Wachstum benötige: „Ohne Grundlagenforschung kollabiert das System.“

Der Chef des Universitätsrats, der Salzburger Rektor Heinrich Schmidinger, warnte zudem, dass Nachbarländer wie Deutschland oder die Schweiz deutlich mehr als Österreich in die Forschung investieren. „Da müssen wir mithalten“, sagte Schmidinger. Gemeinsam unterzeichneten sie einen „Zukunftspakt für Wissenschaft und Forschung“ der sich an die zukünftige Regierung wendet, damit die „wichtigsten Maßnahmen“ für die kommende Legislaturperiode verbindlich festgelegt werden.

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