Gerald Grosz tritt als BZÖ-Obmann ab

Gerald Grosz im April 2014
Seine Erklärung: Sein berufliches Engagement lasse einen vollen Einsatz für das Bündnis nicht zu.

Gerald Grosz tritt als Parteichef des BZÖ zurück, das teilte er am Montag den Parteimitgliedern per E-Mail und gegenüber der APA mit. Sein berufliches Engagement lasse vollen Einsatz für das Bündnis nicht zu, begründete er den Schritt in dem Schreiben.

Grosz hat die vom verstorbenen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider gegründete Partei nach der Wahlschlappe bei der Nationalratswahl 2013 übernommen. Montagabend findet nun eine Sitzung des Bundesparteivorstands statt. Dem Vorstand hat Grosz einen Nachfolgevorschlag gemacht. Für Dienstag wurde zu einer Pressekonferenz zum Thema "personelle Entscheidungen und Weichenstellungen für die Zukunft" in Klagenfurt eingeladen.

Nach dem Beschluss des neuen Parteiprogrammes im vergangenen Herbst hat Parteichef Gerald Grosz auch eine personelle Neuaufstellung geplant, zum 10. Jahrestag der Parteigründung wird diese vollzogen. "Im zehnten Jahr unserer Bewegung verdient es unser Bündnis wieder so aufgestellt zu sein, dass es in absehbarer Zeit erfolgreich werden kann", erklärte Grosz im Brief an die Mitglieder. Er habe in den vergangenen Monaten intensiv nachgedacht und dabei festgestellt, dass er das Amt des Obmannes nicht so ausfüllen kann, "dass ein spürbarer Erfolg gewährleistet ist".

Aufbruch gewünscht

Sein berufliches Engagement - Grosz ist als Unternehmer tätig - lasse es nicht zu, vollen Einsatz zu zeigen. Es wäre "regelrecht unmoralisch", das Amt weiterhin zu besetzen, meinte der Noch-Parteichef. Der Rücktritt als Obmann des Bundes-BZÖ und des steirischen BZÖ soll zum Anlass genommen werden, die "längst notwendige" Neuaufstellung wichtiger Funktionen durchzuführen. Sobald als möglich soll dann auch ein Bundeskonvent stattfinden.

Grosz bedankte sich im Brief bei den Mitgliedern für die Unterstützung und räumte ein: "Einiges ist gelungen, manches gehörig schief gegangen. Ich bitte auch um Verzeihung für manche Fehlentscheidungen." Der Partei wünsche er nun einen "Aufbruch". Wer ihm an der Parteispitze nachfolgen soll, ließ er noch offen. In den vergangenen Wochen habe er mit vielen Personen Gespräche geführt, so Grosz zur APA. Eine Vorschlag werde er auch für die Neuaufstellung des künftigen Teams machen, wenngleich dies dann Aufgabe seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin ist: "Es wird eine gute Mischung werden."

Angesichts der Herausforderungen habe er jedenfalls festgestellt, dass es einen "Fulltime-Parteichef" brauche. Grosz selbst bleibt BZÖ-Mitglied und will - wenn gewünscht - mit "freundschaftlichem Rat" zur Verfügung stehen: "Ich bin und bleibe ein politischer Mensch."

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